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Umstrittene Ostsee-Pipeline
Kreml: Nord Stream 2 wird trotz US-Drohungen zu Ende gebaut

Pipeline-Rohre
Rohre für die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 auf dem Gelände des Hafens Mukran in Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa
Der Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 ist den USA ein Dorn im Auge. Nun hat der scheidende US-Botschafter in Deutschland erneut mit Sanktionen gedroht. In Moskau zeigt man sich unbeeindruckt.

Moskau (dpa) - Russland hält trotz neuer Drohungen mit Sanktionen aus den USA am Bau der umstrittenen Ostsee-Pipeline fest. Die Pläne hätten sich nicht geändert, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

«Unsere Haltung zu solchen Sanktionsübungen ist bekannt. Sie ist äußerst negativ.» Peskow reagierte damit auf Äußerungen des scheidenden US-Botschafters in Deutschland, Richard Grenell. Dem Botschafter zufolge gibt es in den USA eine «überparteiliche Zustimmung» für neue Strafmaßnahmen.

Peskow sagte dazu: «Wir glauben, dass solche Bestrebungen nichts anderes sind als eine Fortsetzung von unlauterem Wettbewerb und Handlungen, die gegen internationales Recht verstoßen.» Ähnlich hatte sich auch die Nord Stream 2 AG geäußert und von einer «rechtswidrigen Diskriminierung europäischer Unternehmen» gesprochen.

Washington will das Bauprojekt stoppen und hat bereits Sanktionen verhängt. Auch die Ukraine und mehrere EU-Staaten wollen die Fertigstellung verhindern. Ursprünglich sollte die Pipeline Ende vorigen Jahres fertig sein. Deutschland, wo Nord Stream 2 anlanden soll, hatte die Sanktionen der USA kritisiert.

Die USA warnen seit langem vor zu großer Abhängigkeit der EU von russischem Gas. Sie wollen eigenes Flüssiggas, das mehr kostet als russisches Leitungsgas, in Europa verkaufen.