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Unbeteiligte Frau getötet
Nach tödlicher Verfolgungsjagd: Verdächtiger gestorben

Mutmaßliche Werkzeugdiebe auf der Flucht vor der Polizei hinterlassen am Mittwochabend mit ihrem Auto in Berlin eine Spur der Verwüstung - eine Studentin stirbt. Nun hat sich die Zahl der Todesopfer erhöht.

Berlin (dpa) - Nach dem Tod einer unbeteiligten jungen Frau bei einer Verfolgungsjagd in Berlin ist auch einer der Männer aus dem Fluchtauto gestorben. Der 18 Jahre alte Beifahrer erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte.

Er soll am Mittwochabend mit zwei anderen Männern Werkzeug - nach Medienberichten im Wert von 300 Euro - aus einem Auto gestohlen haben, bevor es zu der verheerenden Fluchtfahrt kam.

Beim Versuch, den Polizisten mit hoher Geschwindigkeit zu entkommen, prallten die mutmaßlichen Täter mit ihrem Auto an einer Kreuzung gegen mehrere Autos. Bei der Kollision wurde die 22-jährige Fußgängerin erfasst und tödlich verletzt. Zwei weitere Autofahrerinnen waren verletzt worden, ebenso die drei mutmaßlichen Täter. Um einer Blockade zu entgehen, hatte der Fahrer zunächst auch einen Polizisten mit seinem Auto eingeklemmt und verletzt. Dieser konnte das Krankenhaus aber einige Stunden nach dem Vorfall wieder verlassen.

Am Unfallort erinnern nun Blumen, Kerzen und eine weiße Pappfigur an die 22-Jährige. «Wir trauern um Dich. Und bedauern deinen sinnlosen Tod», stand auf einem Zettel, den jemand an einem Stromkasten angebracht hatte. «Motorisierte Gewalt stoppen», war auf einem weiteren Schild zu lesen. Am Donnerstagabend hatte es an der Kreuzung eine Mahnwache gegeben.

Unterdessen konnte einer der Tatverdächtigen, ein 14-Jähriger, das Krankenhaus wieder verlassen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage sagte. Der Jugendliche war leicht verletzt worden und ist nun auf freiem Fuß - gegen ihn liegt der Verdacht der Beteiligung an dem Diebstahl vor. Er und der nun gestorbene 18-Jährige waren der Polizei bereits wegen früherer Taten bekannt.

Gegen den 27-jährigen Hauptverdächtigen und Fahrer des Fluchtautos war am Donnerstagabend Haftbefehl unter anderem wegen des dringenden Verdachts eines verbotenen Autorennens mit Todesfolge sowie wegen gefährlicher Körperverletzung erlassen worden. Er war bei der Fahrt angetrunken. Der Haftbefehl wurde dem Mann, der die serbische Staatsangehörigkeit hat, im Krankenhaus verkündet. Er wird weiter in der Klinik von der Polizei bewacht.

Tweet der Staatsanwaltschaft