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70. Geburtstag
Prinz Charles will als König keine Politik machen

Prinz Charles
Der britische Thronfolger Prinz Charles ist bekannt dafür, sich einzumischen. Foto: Chris Jackson/PA Wire
Der «ewige Thronfolger» darf seine Meinung sagen - und tut das auch immer wieder. Als Monarch wäre seine Rolle eine andere. Das sei ihm auch durchaus klar, sagt er.

London (dpa) - Der britische Thronfolger Prinz Charles (69) will sich als König nicht in die Politik einmischen. Das sagte Charles bei einem BBC-Interview anlässlich seines 70. Geburtstags in der kommenden Woche (14.11.), das am Donnerstagabend ausgestrahlt werden soll.

Charles hatte sich in der Vergangenheit immer wieder für Umweltthemen eingesetzt und seine Meinung in Sachen Architektur zum Besten gegeben. Auf die Frage, ob er sich nach seiner Krönung weiter öffentlich für bestimmte Zwecke einsetzen werde, sagte er: «So dumm bin ich nicht.» Monarch zu sein, sei etwas völlig anderes als Thronfolger.

Viele Briten dürften über die Ankündigung des «ewigen Thronfolgers» erleichtert sein. In den Medien wurde viel darüber spekuliert, die Monarchie könne ernsthaften Schaden nehmen, wenn ein politisch engagierter Charles seine Mutter, Königin Elizabeth II. (92), eines Tages beerbt. Die Queen, die seit 66 Jahren auf dem Thron sitzt, hält sich strikt aus politischen Themen heraus. Die BBC hatte das Thema sogar in einem Drama mit dem Titel «King Charles III» verarbeitet, in dem Charles als König seine Unterschrift zu einem Gesetz verweigert, das er nicht für richtig hält. Das fiktive Resultat sind gewaltige Proteste. Charles muss abdanken.

Dass er es so weit nicht kommen lässt, hat Charles nun klar gemacht. Ob er als König es so ganz bleiben lässt, seine Meinung zu sagen, scheint aber zweifelhaft: Seine Kritik an moderner Architektur in Innenstädten, die er einmal als «Woge von Hässlichkeit» bezeichnete, will er nicht als Einmischung verstanden wissen. «Wenn das Einmischung ist, bin ich stolz darauf», sagte er der BBC. Auch seine Frau, Herzogin Camilla (71) macht wenig Hoffnung, dass Charles seine hochgesteckten Ambitionen aufgeben wird. «Er würde gerne die Welt retten», sagte sie der BBC.

Sein Sohn Prinz William (36) hat dagegen bescheidenere Wünsche. Charles solle sich doch mehr Zeit für seine drei Enkel nehmen. «Wir brauchen ihn so viel wie möglich», sagte William. Eine Aufgabe, bei der ihm schon mal die Puste ausgeht, wie Charles einmal gestand. Es dürfte nicht einfacher werden: Im kommenden Frühjahr kommt mit dem Baby von Prinz Harry (34) und Herzogin Meghan (37) das vierte Enkelkind.

BBC-Vorbericht zum Interview