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Lüttich-Bastogne-Lüttich
Radprofi Schachmann in den Ardennen Mitfavorit

Maximilian Schachmann
Maximilian Schachmann gehört beim Eintagesrennen Lüttich-Bastogne-Lüttich zum engsten Favoritenkreis. Foto: Ion Alcoba Beitia/gtres
Noch 256 Kilometer Qual, dann ist das Klassiker-Frühjahr geschafft. Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich wartet auf die Stars der Radsportszene das letzte Monument. Ein Deutscher will ganz oben mitmischen.

Lüttich (dpa) - Etwa ein Dutzend Anstiege, über 250 harte Kilometer und ganz viel Tradition: Beim ältesten Eintagesrennen überhaupt, Lüttich-Bastogne-Lüttich, kämpfen die Radprofis heute (ab 14.00 Uhr bei Eurosport) um das letzte Frühjahrs-Monument 2019.

Bei der Ardennen-Qual gehört diesmal auch ein Deutscher zum engsten Favoritenkreis: Der Berliner Maximilian Schachmann bewies mit zwei fünften Plätzen beim Amstel Gold Race und dem Flèche Wallonne seine Klassiker-Tauglichkeit, bei mittelgroßen Rundfahrten fuhr er zudem in diesem Jahr schon einige Etappensiege ein.

«Ich habe gezeigt, dass ich in der Lage bin, Radrennen zu gewinnen», sagt der Profi vom Team Bora-hansgrohe der Deutschen Presse-Agentur vor dem letzten großen Frühjahrsklassiker. Schachmann, der schnell und gut über die Anstiege kommt und ein starkes Finish hat, könnte in Lüttich sogar zum ersten deutschen Sieger seit Dietrich Thurau 1979 werden. «Ich bin froh, konstant über die gesamte Saisonhälfte abliefern zu können. Das stimmt mich positiv für den Sonntag», sagte der 25 Jahre alte Radprofi.

Im Bora-hansgrohe-Team mit Superstar Peter Sagan, Kletterspezialist und Tour-Kapitän Emanuel Buchmann sowie Sprinter Pascal Ackermann hat sich der Allrounder eine Nische erarbeitet. «Ich freue mich über die zahlreichen Saisonsiege», sagte Schachmann, der damit auch das eher schwache Frühjahr von Mannschaftskollege Sagan übertünchte. Der dreimalige Weltmeister geht am Sonntag in Lüttich gar nicht mehr an den Start. 

Wie üblich bei den Klassikern gibt es auch an diesem Sonntag ein breites Favoritenfeld. Neben Schachmann gelten der Franzose Julian Alaphilippe und Jakob Fuglsang aus Dänemark als besonders heiße Anwärter auf den Prestigeerfolg.

Schachmann hatte in der Schule die größten Probleme ausgerechnet im Fach Sport. Dies sagte der 25-Jährige vom Team Bora-hansgrohe der «Bild am Sonntag». «Bis zur zehnten Klasse hatte man einfach nur Sport. Das finde ich ein katastrophales System. Wir fördern einfach keine Talente», sagte Schachmann. Danach sei es bei ihm besser geworden, er wählte in der Oberstufe Tennis. Sein Abitur schaffte Schachmann nach eigenen Angaben mit dem Notendurchschnitt von 1,3.

Der Berliner ist in der bisherigen Radsport-Saison zum deutschen Shootingstar geworden und feierte im Baskenland und in Katalonien bereits Siege. In diesem Jahr soll die erste Teilnahme bei der Tour de France folgen, an einen Sieg beim größten Etappenrennen der Welt denkt er hingegen noch lange nicht. «Das ist wohl mehr ein Traum als ein Ziel. Das ist unglaublich schwer», sagte Schachmann. Er habe das Potenzial, müsse aber noch an seinen Qualitäten am Berg arbeiten.

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