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Verteidigungsressort
Tauber soll Staatssekretär bei von der Leyen werden

Peter Tauber
CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Foto: Michael Kappeler/Archiv
Als Generalsekretär der CDU eckte Peter Tauber bei Konservativen an. Nun soll er ins Verteidigungsressort wechseln. Dort dürften schwierige Aufgaben auf ihn warten.

Berlin (dpa) - Der ehemalige CDU-Generalsekretär Peter Tauber soll Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium werden. Der 43-Jährige wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nach der Regierungsbildung ins Haus von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) wechseln.

Über die Personalie berichteten zuerst die «Bild am Sonntag» und auch die «Rheinische Post». Tauber war seit Dezember 2013 Parteimanager, Mitte Februar hatte er seinen Rückzug erklärt. Zu seiner Nachfolgerin wählte ein CDU-Parteitag die frühere saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Tauber selbst wollte sich laut «Bild am Sonntag» nicht äußern. Er ist Oberleutnant der Reserve und nahm in seiner Zeit als Generalsekretär mehrfach an Wehrübungen teil. Momentan erholt er sich von einer Darmoperation.

Der passionierte Marathonläufer hatte eine Parteireform auf den Weg gebracht und in jedem Amtsjahr über 100 Kreisverbände besucht. Tauber bemühte sich um Migranten als CDU-Zielgruppe. Sehr Konservativen in der CDU war der Historiker ein Dorn im Auge. Anfang 2015 stieß er gegen breitere Widerstände in der Partei eine Debatte über ein Einwanderungsgesetz an.

Andere hielten ihm auch wegen des Slogans «Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben» einen misslungenen Wahlkampf und Mitverantwortung für das schlechtestes CDU-Ergebnis seit 1949 bei der Bundestagswahl vor. 

Nach der Bundestagswahl musste Tauber wegen einer schweren Darmkrankheit eine Zwangspause einlegen und ging im Februar zur Reha in der Nähe seines hessischen Heimatorts Gelnhausen. 

Im Verteidigungsministerium warten schwierige Aufgaben auf Tauber. Die Probleme der Bundeswehr sind zahlreich. Laut dem jüngsten Bericht zur Einsatzbereitschaft der Truppe waren von 128 «Eurofighter»-Kampfjets 2017 im Schnitt nur 39 einsatzbereit, von 52 «Tiger»-Hubschraubern nur 12 und von 58 NH90-Transporthubschraubern nur 13. Verteidigungsministerin von der Leyen nutzte zuletzt die Misere, um für eine weitere Erhöhung der Verteidigungsausgaben zu werben. «Modernisierung braucht Zeit und Geld», sagte sie.

Erwartet wird, dass an diesem Sonntag noch weitere Vorentscheidungen für Staatssekretärsposten in den Bundesministerien bekannt werden. Am Montag wollen Union und SPD ihren Koalitionsvertrag unterschreiben. Am Mittwoch soll Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut vereidigt werden, danach auch die Bundesminister.

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