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Aus für Kevin McAleenan
Trump wechselt kommissarischen Heimatschutzminister aus

Kevin McAleenan
Kevin McAleenan verliert sein Amt als geschäftsführender US-Heimatschutzminister. Foto: Andrew Harnik/AP/dpa
Das Personalkarussell von Donald Trump dreht sich weiter: Erst vor sieben Monaten wechselte der US-Präsident Heimatschutzministerin Nielsen aus, nun schmeißt auch ihr Nachfolger McAleenan hin - und Donald Trump muss schon wieder einen neuen Kandidaten suchen.

Washington (dpa) - Der kommissarische US-Heimatschutzminister Kevin McAleenan scheidet überraschend aus dem Amt. Präsident Donald Trump begründete den Abgang McAleenans am Freitagabend (Ortszeit) auf Twitter damit, dass es den 48-Jährigen nach vielen Jahren in Regierungsämtern in die Privatwirtschaft ziehe und er künftig mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wolle.

McAleenan habe als amtierender Heimatschutzminister «einen herausragenden Job gemacht». Sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin werde nächste Woche vorgestellt, es gebe «viele wundervolle Kandidaten».

McAleenan bedankte sich - ebenfalls über Twitter - beim Präsidenten und kündigte an, bei der reibungslosen Übergabe seines Amtes mitzuhelfen. Er hatte erst im April Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen kommissarisch auf dem Posten abgelöst. McAleenan war bis dahin Chef der untergeordneten Grenzschutzbehörde CBP gewesen. Ein Grund für den Abgang Nielsens wurde damals nicht genannt. Trump hatte ihr Medienberichten zufolge vorgeworfen, den Ansturm von Migranten aus Lateinamerika an der Grenze nicht zu bewältigen.

McAleenan wiederum hatte sich zu Monatsbeginn in der «Washington Post» unzufrieden über seine Rolle im Ministeriums in «zunehmend polarisierten Zeiten» geäußert. Seit er das Amt kommissarisch übernahm, sind die Zahlen der illegalen Grenzübertritte aus Mexiko in die USA deutlich zurückgegangen. Eines der wichtigsten Wahlkampfversprechen Trumps war es, die illegale Migration einzudämmen - er versprach unter anderem, auf Kosten Mexikos eine Mauer an der Grenze zu bauen.

Im vergangenen Monat wurden nach CBP-Angaben rund 52.000 Menschen an der Südgrenze der USA beim illegalen Übertritt gefasst. Das war der niedrigste Monatsstand im US-Haushaltsjahr 2019 (1. Oktober 2018 bis 30. September 2019) und ein Rückgang um 65 Prozent im Vergleich zu Mai, als die Zahl noch bei rund 144.000 gelegen hatte.

Unter Trumps Führung hat es in seinen nicht einmal drei Amtsjahren Dutzende Rausschmisse, Personalwechsel und Rücktritte gegeben. Zuletzt hatte der Präsident vor einem Monat seinen Nationalen Sicherheitsberater John Bolton entlassen. Bolton betonte danach, er habe seinen Rücktritt angeboten. Trump erklärte, er habe den Hardliner zum Rücktritt aufgefordert.

Das Ministerium für Heimatschutz («Homeland Security») wurde als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 aufgebaut. Es entspricht einem Ministerium für innere Sicherheit, während das US-Innenministerium überwiegend mit den Nationalparks und öffentlichem Land befasst ist. In dem riesigen «Homeland Security»-Apparat sind viele verschiedene Regierungsbehörden zusammengefasst. Insgesamt hat das Ministerium etwa 240.000 Mitarbeiter.

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