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Nationalsozialismus
Ukraine erinnert an Massaker von 1941 an den Kiewer Juden

Babyn Jar
Blumen liegen vor einem Denkmal für die während der deutschen Besatzungszeit 1941-1943 in Babyn Jar ("Weiberschlucht") erschossenen Bürger der Stadt Kiew und Kriegsgefangenen. Foto: picture alliance / dpa
Es ist eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte: Das Massaker an den Kiewer Juden durch deutsche Besatzungstruppen jährt sich zum 80. Mal.

Kiew (dpa) - Mit Gebeten und Gedenkminuten hat die Ukraine an die Opfer des Massakers an den Kiewer Juden vor 80 Jahren durch deutsche Besatzungstruppen erinnert.

Spitzenpolitiker um Präsident Wolodymyr Selenskyj legten am Mittwoch Blumen in Babyn Jar (Altweiberschlucht) nieder und entzündeten Kerzen. «Zwei Worte, hinter denen 80 Jahre gemeinsamer Schmerz des jüdischen und des ukrainischen Volkes stehen - Babyn Jar», sagte Selenskyj. Am Abend sollte es noch ein Konzert und ökumenisches Gebet für die Toten geben. Landesweit wurde in Schulstunden an die Ereignisse von 1941 erinnert.

Allein am 29. und 30. September 1941 erschossen deutsche Einsatzgruppen knapp 34.000 jüdische Bewohner von Kiew. Während der gesamten Besatzungszeit wurden in der damals am Stadtrand liegenden Schlucht Babyn Jar mehr als 100.000 Menschen ermordet. In der heutigen Ukraine wurden zwischen 1941 und 1944 etwa 1,5 Millionen Juden von den Deutschen und ihren örtlichen Helfern getötet.

Eine offizielle Gedenkveranstaltung ist für Mittwoch kommender Woche geplant. Dann werden der israelische Präsident Izchak Herzog und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet. Herzog soll auch eine Rede im ukrainischen Parlament halten.

© dpa-infocom, dpa:210929-99-414752/3