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Krisengebiete
UN: Entführungen und Vergewaltigungen von Kindern nehmen zu

UN
Einem UN-Bericht zufolge ist die Zahl der entführten Kinder in Krisengebieten stark angestiegen. Foto: picture alliance / dpa
Fast 20.000 Kinder in Konfliktgebieten wurden im Corona-Jahr 2020 Opfer von Gewalt. Vor allem Entführungen und Vergewaltigungen haben drastisch zugenommen.

New York (dpa) - Im Corona-Krisenjahr ist die Zahl der weltweit entführten und vergewaltigten Kinder in Krisengebieten einem UN-Bericht zufolge stark angestiegen.

«Die Verstöße mit dem größten exponentiellen Wachstum im Jahr 2020 waren Entführungen mit erstaunlichen 90 Prozent sowie Vergewaltigungen und andere Formen sexueller Gewalt, die um 70 Prozent zunahmen», teilte das Büro der UN-Sonderbeauftragten für Kinder in bewaffneten Konflikten, Virginia Gamba, mit.

Insgesamt habe das Büro 2020 Gewalt gegen mehr als 19.300 Mädchen und Jungen in Konflikten dokumentiert. In 8400 Fällen seien Kinder getötet oder verstümmelt worden - vor allem in Afghanistan, Syrien, dem Jemen und Somalia. Nahezu 7000 Minderjährige seien als Soldaten rekrutiert oder anderweitig im Krieg instrumentalisiert worden. Dies betraf demnach besonders Somalia, Syrien und Myanmar sowie die Demokratische Republik Kongo und die namensverwandte Nachbar-Republik Kongo.

Human Rights Watch kritisiert UN

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte das UN-Büro unterdessen dafür, das Israel und Saudi-Arabien für ihr Vorgehen gegenüber Kindern nicht auf die sogenannte Schwarze Liste im Anhang des Berichts gesetzt wurden, obwohl die Verbrechen in dem Report dokumentiert seien. UN-Generalsekretär António Guterres' «wiederholtes Versäumnis, seine Liste auf die eigenen Beweise der Vereinten Nationen zu stützen, verrät Kinder und fördert die Straflosigkeit», hieß es.

© dpa-infocom, dpa:210621-99-89457/5