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US-Außenminister in Ankara
USA und Türkei wollen Beziehungen wieder normalisieren

Ankara (dpa) - Die Nato-Partner USA und Türkei wollen in Arbeitsgruppen ihre angespannte Beziehungen verbessern.

«Wir haben uns darauf geeinigt, unsere Beziehungen zu normalisieren» sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem US-Kollegen Rex Tillerson am Freitag in Ankara. «Dazu müssen sicherlich notwendige Schritte getan werden. Auf beiden Seiten gibt es gewisse Erwartungen», fügte er hinzu.

Zwischen den USA und der Türkei gibt es seit Wochen starke Spannungen, weil die Regierung in Ankara in Nordsyrien eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG gestartet hat. Die türkische Regierung hatte die USA vor dem Besuch Tillersons vor einem völligen Zusammenbruch der Beziehungen gewarnt.

Es sei wichtig, sich darauf zu konzentrieren, wie es nach der Krise nun weitergehe, sagte auch Tillerson, der sich am Donnerstagabend bereits mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayip Erdogan getroffen hatte. «Unsere Ziele in Syrien sind genau die gleichen», sagte Tillerson. Beide Länder wollten die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekämpfen und das Land stabilisieren, damit syrische Flüchtlinge in ein demokratisches und vereinigtes Land zurückkehren könnten.

Tillerson räumte aber auch ein, dass die USA gegenüber der Türkei Versprechungen gemacht und diese nicht vollständig erfüllt hätte. «Wir werden nicht länger allein agieren, sondern von nun an zusammenarbeiten. Wir werden uns verbünden und an unseren Differenzen arbeiten.»

Der größte Streitpunkt zwischen Washington und Ankara ist die US-Unterstützung für die YPG. Insbesondere die Stadt Manbidsch steht dabei im Mittelpunkt. 2016 hatte ein von der YPG geführtes und den USA unterstütztes Bündnis die Stadt von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befreit. Dieser und andere Konflikte sollen nun in den Arbeitsgruppen beigelegt werden.