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Auf Güterzug geklettert: Jugendlicher in Lebensgefahr

Auf Güterzug geklettert: Jugendlicher in Lebensgefahr
Die Feuerwehr hat den Bereich der Haltestelle mit Band gesperrt. Foto: Aaron Klewer/Einsatz-Report24/dpa
Allen Warnungen von Polizei und Bahn zum Trotz: Erneut steigen zwei Jugendliche auf einen Güterzug. Einer von ihnen erleidet einen Stromschlag und schwebt in Lebensgefahr.
Bruchsal.

Bruchsal (dpa/lsw) - Ein Jugendlicher ist in Bruchsal (Landkreis Karlsruhe) auf einen Güterzug geklettert und durch einen Stromschlag lebensgefährlich verletzt worden. Der 16-Jährige war am Mittwochabend gemeinsam mit einem 15-Jährigen auf den Kesselwagen des kurzzeitig an einer Haltestelle stehenden Zugs geklettert, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Während sein Freund rechtzeitig wieder vom Waggon stieg, näherte sich der 16-Jährige der Oberleitung. Es kam zu einem sogenannten Spannungsüberschlag und die Kleidung des Jungen geriet in Brand; er fiel auf den Bahnsteig. Andere Jugendliche halfen ihm und löschten die Flammen.

Ein Anwohner hörte aus seiner Wohnung heraus einen lauten Knall und Hilferufe. Trotz schneller Erstversorgung durch einen Arzt erlitt der Jugendliche schwerste Verletzungen. «Circa 50 Prozent der Hautoberfläche sind verbrannt», sagte ein Sprecher der Polizei in Karlsruhe. Es bestehe «akute Lebensgefahr». Ein Rettungshubschrauber flog den 16-Jährigen in eine Spezialklinik nach Ludwigshafen. Der 15-Jährige blieb unverletzt.

Warum die Jugendlichen auf den Kesselwagen geklettert waren, will die Polizei nun herausfinden. Solche Waggons transportieren in der Regel Flüssigkeiten und Gase. An dem Abend waren mindestens sechs Jugendliche - Mädchen und Jungs - am Unfallort.

Die Bahnstrecke zwischen Bruchsal und Bretten war zeitweise gesperrt. Im Einsatz waren neben Polizisten auch 30 Kräfte der Berufsfeuerwehr, ein Notarzt, ein Rettungswagen und ein Rettungshubschrauber sowie drei Notfallseelsorger.

Die Bundespolizei warnt immer wieder vor solchen Aktionen und weist darauf hin, dass es zu Stromschlägen kommen kann - selbst wenn man die Oberleitung nicht berührt. Die Leitung habe eine Spannung von 15 000 Volt - das entspricht dem Sprecher zufolge dem 65-fachen einer Steckdose. Sobald man näher als 1,50 Meter an die Leitung komme, könne man einen Stromschlag erleiden.

Polizeimitteilung

Zweite Polizeimitteilung