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Blamage von Hannover 96 beim 1:5 in Stuttgart

Steven Zuber gegen Genki Haraguchi
Stuttgarts Steven Zuber (l) im Zweikampf mit Hannovers Genki Haraguchi. Foto: Sebastian Gollnow
Stuttgart darf durchatmen. Durch den höchsten Bundesliga-Sieg seit 2012 vergrößert der VfB den Abstand zu den direkten Abstiegsplätzen auf fünf Zähler. Für Hannover wird die Rettung dagegen ganz schwer, zumal die Leistung desolat war.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lni) - Hannover 96 scheint im Kampf um den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nicht mehr zu retten. Nach dem desolaten 1:5 (0:3) im eminent wichtigen direkten Duell beim VfB Stuttgart am Sonntag hat 96 bereits fünf Punkte Rückstand auf die Schwaben auf dem Relegationsrang 16. Mehr noch als die Tabellensituation nach dem 24. Spieltag macht der erneut nicht bundesligataugliche Auftritt fassungslos. «Das hat mit Bundesliga nichts zu tun», gestand der ratkose Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz nach der Blamage beim VfB. «Ich kann es mir selbst nicht erklären. Absolut behäbig - so kannst du dich in der Bundesliga nicht präsentieren.»

Ex-Nationalstürmer Mario Gomez (4. Minute) sowie jeweils zweimal der 18 Jahre alte Winter-Neuzugang Ozan Kabak (16./45.) und Steven Zuber (78./81.) bescherten den Schwaben vor 55 781 Zuschauern den ersten Sieg nach zuvor acht Partien ohne Erfolg. Jonathas (68.) gelang der Treffer für die Gäste. Damit darf der unter Druck stehende VfB-Coach Markus Weinzierl nach dem höchsten Bundesliga-Sieg seit dem 11. Februar 2012 (5:0 gegen Hertha BSC) erst einmal durchatmen. Die sportliche Lage von Hannover 96 hat sich nach einer erschreckend schwachen Leistung dagegen nochmals verschärft. «Es wird nun immer knapper», meinte Bakalorz.

Es gab in der Mercedes-Benz Arena von Beginn an nur ein Team, dem der Willen zum Verbleib in der Bundesliga anzusehen war: dem VfB. Was Hannover dagegen anbot, war über weite Strecken ein Offenbarungseid. Einsatzbereitschaft, Zweikampfverhalten, Offensivstärke - den Gästen mangelte es an fast allem. Hinzu kamen immer wieder teils katastrophale Abwehrschnitzer.

Einen ersten nutzte Gomez bereits nach wenigen Minuten aus. Nach einem Stellungsfehler von Hannovers Oliver Sorg tauchte er nach Zuspiel von Zuber frei vor 96-Keeper Michael Esser auf und verwandelte flach zur Führung. Es war der erste Bundesliga-Treffer des ehemaligen Nationalstürmers seit Mitte Dezember.

Und noch vor der Pause sorgten die Schwaben in einer einseitigen Partie für die Vorentscheidung. Hannover erweckte nicht mal den Eindruck, als würden sie dem VfB etwas entgegensetzen wollen. So nickte Kabak nach einem Eckstoß des starken Gonzalo Castro frei und unbedrängt zu seinem ersten Bundesliga-Treffer ein. Kurz darauf legte der Türke nach einem erneuten Castro-Eckball per Kopf zum 3:0 nach.

Erstmals in dieser Saison gelang dem VfB mehr als ein Treffer in der ersten Halbzeit - und es hätten sogar noch mehr sein müssen. Gomez (1./22./42.) und Santiago Ascacibar (44.) hatten weitere hochkarätige Chancen, scheiterten aber an Hannovers stark reagierendem Torhüter Esser. Doch auch die Paraden seines erneut besten Spielers sorgten bei Hannovers Trainer Thomas Doll nicht ansatzweise für Freude.

Angesichts der desolaten Vorstellung seiner Mannschaft verzweifelte der 52-Jährige an der Seitenlinie. Außer Esser stemmte sich keiner seiner Akteure gegen die Niederlage. Ein leichtes Aufbäumen begann erst im zweiten Durchgang, weil der VfB es dann zu lässig anging. Hannover kam so noch zum Anschlusstreffer durch Jonathas (68.), dem per Kopf das 1:3 gelang.

Als 96 die Offensive verstärkte, schlug der VfB eiskalt zu. Zuber bestrafte die Niedersachsen innerhalb weniger Minuten und sorgte für großen Jubel bei den Fans, die nach langer Zeit «Oh, wie ist das schön» anstimmten.

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