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BUND-Landeschefin Dahlbender verabschiedet

Langjährige BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender
Die langjährige BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender steht in der Geschäftsstelle des Umweltverbands Nabu. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild
Nach fast einem Vierteljahrhundert verabschiedet sich Brigitte Dahlbender als BUND-Landesvorsitzende. Eine Nachfolgerin gibt es schon.
Stuttgart.

Bad Boll (dpa/lsw) - Die Nachfolgerin der langjährigen BUND-Landeschefin Brigitte Dahlbender steht fest: Am Sonntag wurde Sylvia Pilarsky-Grosch als neue Landesvorsitzende des Umweltverbandes gewählt, wie eine BUND-Sprecherin mitteilte. Die 59-Jährige war zuvor Geschäftsführerin beim BUND-Baden-Württemberg gewesen. Die 66 Jahre alte Dahlbender geht in den Ruhestand. Sie war zuvor nach 24 Jahren an der Spitze des Umweltverbandes von der Landesdelegiertenversammlung in Bad Boll (Kreis Göppingen) verabschiedet worden. Ihr Verband würdigte sie als «unermüdliche Kämpferin und Anwältin für Natur und Umwelt, Streiterin für bessere Bürgerbeteiligung, kluge politische Strategin und Naturliebhaberin».

Mit Dahlbender gehe ein Stück Umweltgeschichte, sagte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) bei der Verabschiedung am Samstagabend. Sie habe bedeutsamen Einfluss auf die Umweltpolitik in Baden-Württemberg genommen. BUND-Hauptgeschäftsführer Ralf Stolz sagte: «Ohne ihren Kampfgeist, ihren Mut, ihre Kompetenz und ihr Durchhaltevermögen hätte es wichtige Errungenschaften in der Umwelt- und Naturschutzpolitik in Baden-Württemberg nicht gegeben.» Auch der Nabu würdigte ihre Arbeit: «Sie hat den Umwelt- und Naturschutz im Land ganz maßgeblich mitgeprägt», sagte der Landesvorsitzende Johannes Enssle.

Dahlbender engagierte sich in der Anti-Atom-Bewegung und wurde bekannt als Sprecherin des Aktionsbündnisses «Gegen Stuttgart21». Dass sie das umstrittene Milliardenprojekt der Bahn nicht verhindern konnte, bezeichnet sie als eine ihrer größten Niederlagen.

Die Biologin, Geografin und Wahl-Ulmerin mit SPD-Parteibuch ist in Köln aufgewachsen und Mutter zweier Kinder sowie Großmutter. In den 31 Jahren beim BUND war sie von 2001 bis 2007 auch stellvertretende BUND-Bundesvorsitzende. Seit den 1990er Jahren hat sich aus Sicht Dahlbenders einiges beim Umweltschutz getan, doch es reicht ihr nicht: «Wir stehen vor der Herkulesaufgabe, die Klima- und Biodiversitätskrise in den Griff zu bekommen.» Sie will sich weiter Natur- und Umweltschutz engagieren: «Wir haben nur diesen einen Planeten. Wir müssen ihn schützen.»

Ihre aus Esslingen stammende Nachfolgerin Pilarsky-Grosch war mit 63 von 76 abgegebenen Stimmen gewählt worden. Ihre Amtszeit beträgt ausnahmsweise vier statt der üblichen drei Jahre, da Dahlbender den Landesvorsitz ein Jahr früher als geplant abgegeben hatte.

Auf der Landesdelegiertenversammlung wurde auch eine Resolution verabschiedet, die Grenzen beim Rohstoffabbau im Land einfordert. Auch dem Flächenverbrauch müsse endlich ein Ende gesetzt werden, hieß es in einer Mitteilung.

© dpa-infocom, dpa:210425-99-344058/3

Infos zu Pilarsky-Grosch

Lebenslauf von Pilarsky-Grosch