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Bund unterstützt Kitz-Retter mit Geld für Drohnen

Peter Hauk (CDU), Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg
Peter Hauk (CDU), Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weissbrod/dpa/Archivbild
Mit moderner Technik können im hohen Gras versteckte Rehkitze am besten gefunden und vor dem Tod durch ein Mähwerk bewahrt werden. Der Bund fördert deshalb den Kauf von Drohnen.
Weinheim.

Stuttgart/Weinheim (dpa/lsw) - Wenn Reh-Mütter im Frühling ihre Kinder zur Welt bringen, lauert auf ihre im hohen Gras abgelegten Kitze eine tödliche Gefahr: Die Bauern mähen ihre Wiesen und erwischen nicht selten die Tiere. Damit das nicht passiert, gehen Kitzretter mit Drohnen auf Streife, um die Jungtiere zu orten, zu sichern und sie nach der Mahd wieder mit den Ricken zusammenzuführen. Doch die Drohnen sind teuer.

Deshalb unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium seit Mitte März deren Anschaffung mit insgesamt rund drei Millionen Euro. In Baden-Württemberg profitieren davon derzeit 39 Teilnehmer, denen insgesamt 41 600 Euro bewilligt wurden. Vereine, die Tier- und Naturschutz zum Ziel haben, können noch bis September Anträge stellen. Gefördert wird die Anschaffung von bis zu zwei Drohnen mit Wärmebildkameras und zugehörigen Ersatzakkus. Die Förderung pro Drohne beträgt dabei 60 Prozent oder maximal 4000 Euro der zuwendungsfähigen Ausgaben.

Allerorten engagieren sich Ehrenamtliche, um den Jungtieren einen guten Start ins Leben zu bescheren. So haben etwa die Kitzretter aus Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) mithilfe ihrer Drohne bislang 127 Tierbabys vor dem Tode bewahrt. Nach Schätzungen der Wildtierstiftung werden 50 000 bis 100 000 Kitze im Jahr getötet.

Agrarminister Peter Hauk (CDU) sagte: «Die Arbeit von ehrenamtlichen Kitzrettern, Landwirten und Jägern ist wichtig und sinnvoll.» Die Akteure müssten sich zusammenschließen. Überdies gehöre der Schutz der Kitze zur guten fachlichen Praxis.

© dpa-infocom, dpa:210623-99-105890/3

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