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Deutlich mehr Hantavirus-Erkrankungen in und um Stuttgart

Hantavirus
Eine Elektronenmikroskopische Aufnahme von Hantaviren (Puumalaviren). Foto: Hans R. Gelderblom/Archiv
Stuttgart (dpa/lsw) - Die Zahl der Hantavirus-Erkrankungen in der Region Stuttgart sind zum Jahresstart deutlich angestiegen. Wie das Regierungspräsidium am Freitag mitteilte, wurden 2019 in den Stadt- und Landkreisen bereits 82 Fälle registriert, 34 davon allein im Monat März. Im gesamten ersten Quartal 2018 waren es acht Fälle. Gesundheitsminister Manne Luche (Grüne) riet, zum Schutz vor einer Infektion mit Hantaviren beim anstehen Frühjahrsputz in Garagen, Kellern oder Scheunen sowie bei Holzarbeiten in Wald und Garten den Kontakt mit trockenen Ausscheidungen von Nagern zu vermeiden.
Stuttgart.

Zwei von drei Erkrankten (62 Prozent) mussten ins Krankenhaus, hieß es weiter, am häufigsten wegen einer Nierenfunktionsstörung (75 Prozent). In Baden-Württemberg sind Hantaviren weit verbreitet, insbesondere in Regionen mit hohem Anteil an Buchenwäldern. Hier finden Rötelmäuse, die Hantaviren über ihre Ausscheidungen übertragen, besonders gute Lebensbedingungen. Sie ernähren sich bevorzugt von Bucheckern.

Eine Hantavirus-Erkrankung beginne meist ähnlich wie eine Grippe mit plötzlichem hohen Fieber. Hinzu kämen Kopf- und Gliederschmerzen sowie Bauch- und Rückenschmerzen. In schweren Fällen könne es zu Blut im Urin und gar zu Nierenfunktionsstörungen kommen. Der Name Hanta geht auf den Fluss Hantan in Südkorea zurück, an dem in den 1950er-Jahren mehr als 3000 amerikanische Soldaten an einem ungewöhnlich starken Fieber mit häufigem Nierenversagen erkrankten.