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Dumans Traumtor erlöst Nürnberger: «Den wollte ich so»

Manuel Schäffler gegen Adrian Beck
Nürnbergs Manuel Schäffler (l) und Ulms Adrian Beck kämpfen um den Ball. Foto: Silas Stein/dpa
Der Joker sticht. Beim 1:0-Pokalsieg des 1. FC Nürnberg in Ulm wechselt Coach Klauß den Sieg ein. «Geh' rein, entscheide das Spiel», lautet die Anweisung, die mit einem Geniestreich erfüllt wird.
Ulm.

Ulm (dpa/lby) - Matchwinner Taylan Duman nahm die Frotzeleien seiner neuen Teamkollegen lächelnd zur Kenntnis. Mit einem traumhaft ins Tor gezirkelten Schuss aus 20 Metern führte der Joker den 1. FC Nürnberg zum Pokalerfolg beim SSV Ulm 1846 und hatten damit seinen ersten großen Moment im Trikot des Fußball-Zweitligisten. «Ich habe mir den Ball auf links gelegt, den Winkel anvisiert und dann zum Glück getroffen», schilderte Duman die entscheidende Szene beim 1:0 (0:0) der Franken am Samstagabend.

«Die Mannschaftskollegen sagen, dass er mir über den Spann gerutscht ist. Aber den wollte ich so», erzählte der Mittelfeldspieler, der im Sommer von der zweiten Mannschaft des Pokalsiegers Borussia Dortmund zum «Club» gewechselt war. Trainer Robert Klauß hatte sich so eine Aktion von seinem Joker erhofft. «Man gibt Spielern immer etwas mit, taktisch», sagte Klauß. «Geh' rein, entscheide das Spiel», habe er zum 24-jährigen Duman am Spielfeldrand gesagt: «Wir wissen, dass er einen guten Torabschluss hat mit beiden Füßen. Wir haben ihn in seine perfekte Position gebracht. Er hat uns das Weiterkommen gesichert.»

Duman hat sich damit angemeldet bei seinem neuen Verein. «Wir freuen uns auch für ihn extrem. Er soll so weitermachen», sagte Klauß. Der Neue will möglichst schnell mehr, auch wenn er geduldig sein müsse. «Ich komme aus einer langen Verletzung. Ich traue meinem Körper immer mehr zu», berichtete der Matchwinner: «Die Selbstverständlichkeit kommt wieder. Ich will es dem Trainer so schwer wie möglich machen.»

20 Jahre nach dem Erstrunden-K.o. in Ulm als Bundesligist taten sich die Nürnberger erneut sehr schwer im Donaustadion. Klauß hatte dafür einige Erklärungen parat. «Ulm ist ein sehr guter Regionalligist. Dazu kamen die Zuschauer, das Wetter. Das sind alles Faktoren, die eine Rolle spielen», zählte er auf: «Wir hatten auf ein frühes Tor gehofft.» Das fiel nicht. Stattdessen dauerte es bis zur 79. Minute, bis zum späten Geniestreich von Edeltechniker Duman. «Es war zäh, wir mussten kämpfen, wir mussten leiden», kommentierte Klauß, «aber wir haben es am Ende gezogen.» Der «Club» hat die Pflichtaufgabe gelöst.

© dpa-infocom, dpa:210807-99-762064/3

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