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Dynamo-Ultras boykottieren Spiel beim KSC

Cristian Fiel
Dynamos Trainer Cristian Fiel. Foto: Robert Michael/Archivbild
Der erschreckende Auftritt einer selbst ernannten «Football-Army Dynamo Dresden» in Karlsruhe vor zwei Jahren wirkt nach. Die Schock-Bilder wirken nach. Die Ultras des sächsischen Zweitligisten boykottieren den aktuellen Auftritt ihres Teams beim KSC.
Dresden.

Dresden (dpa) - Das Gastspiel von Dynamo Dresden beim KSC steht erneut unter einem brisanten Aspekt. Vor zwei Jahren hatte es schockierende Bilder von sogenannten Dresdner Fans gegeben, diesmal boykottieren die Ultras des sächsischen Fußball-Zweitligisten die Auswärtspartie beim Karlsruher SC. Die «Ultras Dynamo» kündigten an, dem Spiel am Samstag fernzubleiben, weil «an diesem Tag mit verstärkten polizeilichen Maßnahmen zu rechnen» sei, wie es auf der Internetseite der Fangruppierung heißt.

«Staatsanwaltschaft, Polizei, Funktionäre und Medienvertreter warten nur darauf bis sich die ersten Dynamofans “falsch” verhalten. Diese Show wollen und werden wir ihnen nicht geben», schrieben die Ultras. Beim Zusammentreffen der beiden Vereine am 14. Juni 2017 war eine selbst ernannte «Football-Army Dynamo Dresden» im Camouflage-Look marschiert, hatte randaliert und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) den Krieg erklärt. Im Umfeld der Aktion wurden nach Polizeiangaben 15 Beamte und 21 Ordner verletzt, Hausdurchsuchungen folgten.

Der Verein unterstützt die aktuelle «Idee aus der aktiven Fanszene» und bietet nun ersatzweise ein Public Viewing im Rudolf-Harbig-Stadion an. 2000 Tickets waren bis Donnerstagmittag verkauft. «Besondere Situationen erfordern bekanntlich besondere Maßnahmen. Wir haben uns aufgrund der angespannten Sicherheitslage und vor dem Hintergrund der Empfehlung der Sicherheitsträger in Karlsruhe sowie Dresden dazu entschlossen, die Idee unserer Fanszene aufzugreifen», sagte Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born.

Der Fanboykott war am Donnerstag auch Thema bei der Pressekonferenz der Sachsen. «Das darf keinen Einfluss haben. Es stehen drei Punkte auf dem Spiel, natürlich wäre es mir aber lieber, wenn unsere Fans dabei wären», sagte Dynamos spanischer Coach Cristian Fiel. Der 39-Jährige hat gegen den KSC bis auf Marco Hartmann alle Mann an Bord.

Die unglückliche Niederlage vom Saisonauftakt habe indes keine Spuren hinterlassen, bemerkte Fiel: «Es gibt keinen Grund an etwas zu zweifeln. Wenn wir aber glücklich über das sind, was wir gegen Nürnberg gezeigt haben, haben wir ein Problem. Denn wir haben immer noch null Punkte.» Er weiß, was seine Mannschaft beim Aufsteiger erwartet. «Da treffen wir auf eine Mannschaft, die gerade ihre Euphorie lebt. Sie sind gut reingekommen, agieren mit viel Power und fighten bis zur letzten Minute», warnte Fiel.

Für gleich zwei Akteure kann es in Karlsruhe zu einem Familienduell kommen: Siebenmal trafen Dynamos Lucas Röser und sein Bruder Martin aufeinander, am Samstag erstmals in der 2. Liga. «Unsere gesamte Familie wird sicher im Stadion dabei sein. Das wird für alle ein besonderes Erlebnis werden», freut sich Dynamos Stürmer. Ob beide tatsächlich auflaufen, ist noch offen. Während Lucas im ersten Saisonspiel nur von der Bank kam, hat Martin beim KSC gerade erst eine Innenbandverletzung auskuriert.

Bisher nur zweimal begegneten sich dagegen Dynamo-Kapitän Niklas Kreuzer und sein Vater, der ehemalige Bundesliga-Profi und Sportdirektor des KSC, Oliver Kreuzer. Im Dezember 2016 trennten sich beide in Dresden torlos, im Rückspiel war Niklas gesperrt. Da siegte Dynamo mit 4:3 - und es kam zu den erschreckenden Bildern.

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