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Ehemaliger Manager der Geno Wohnbaugenossenschaft in Haft

Handschellen
Hände in Handschellen. Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild
Stuttgart (dpa/lsw) - Im Zuge der Ermittlungen um die Insolvenz der Geno Wohnbaugenossenschaft ist ein früherer hochrangiger Manager des Unternehmens in Untersuchungshaft gekommen. Der Mann sei schon am 26. November im Rahmen von Durchsuchungen von mehreren Wohn- und Geschäftsräumen in Baden-Württemberg und Hessen festgenommen worden, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag mit. Es bestehe Fluchtgefahr. Bei der jüngsten Durchsuchung wurden auch zwei Anwaltskanzleien von den Ermittlern genauer unter die Lupe genommen. Genauere Angaben wollte der Sprecher nicht machen. Zuerst hatte das «Handelsblatt» darüber berichtet.
Stuttgart.

Bereits im September vergangenen Jahres hatte es Durchsuchungen gegeben. Die Ermittler prüfen den Verdacht der Untreue, der Insolvenzverschleppung und des gemeinsamen gewerbsmäßigen Betrugs. Das Insolvenzverfahren der 2002 gegründeten Geno Wohnbaugenossenschaft mit Sitz in Ludwigsburg war im August 2018 eröffnet worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt allerdings schon seit mehreren Jahren in dem Zusammenhang.

Das Geschäftsmodell der Genossenschaft funktionierte so, dass die Mitglieder ähnlich wie in einem Bausparvertrag Geld einzahlten und so Bereitstellungspunkte sammelten. Ab einem bestimmten Punkt konnten sie damit eine Immobilie über die Genossenschaft erwerben und einziehen. Wer nicht in der Lage war, sofort die Gesamtsumme abzuzahlen, durfte für eine günstige Miete einziehen und konnte Haus oder Wohnung weiter abstottern.

Bislang machen mehr als 2200 Gläubiger Forderungen in Höhe von mehr als 34 Millionen Euro geltend, wie Insolvenzverwalter Frank-Rüdiger Scheffler mitteilte. Das Verfahren sei sehr umfangreich und komplex.