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Eisenmann: Frauen in Politik anders bewertet als Männer

Weibliche Abgeordnete des Landtags unterhalten sich
Weibliche Abgeordnete des Landtags unterhalten sich in einer Gruppe am Rande einer Plenarsitzung. Foto: Bernd Weissbrod/Archivbild
Vielleicht schreibt sie Geschichte: Susanne Eisenmann könnte 2021 die erste Ministerpräsidentin Baden-Württembergs werden. Zum Umgang mit Frauen in der Politik hat sie ihre eigenen Erfahrungen gemacht.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Frauen werden nach den Beobachtungen von CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann auch heute noch in der Politik nach anderen Maßstäben bewertet als Männer. «Ich habe jetzt noch nie gelesen oder gehört, dass man sich Gedanken darüber macht bei einem Politiker, ob der Anzug schick war, ob die Farbe gepasst hat oder ob sie altbacken ist», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Bei Frauen sei das aber oft der Fall.

Gerade auch Frauen beobachteten Frauen genau. «Passt die Frisur? Welchen Schmuck trägt sie? Trägt sie häufig Kleider? Auf solche Themen spricht man mich auch an», sagte Eisenmann. «Ich stehe da drüber, bin mir aber sicher, dass Männer nicht auf solche Äußerlichkeiten angesprochen werden würden.» Eisenmann will für die CDU bei der Landtagswahl 2021 den Ministerpräsidentenposten von den Grünen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann zurückerobern.

Nach Eisenmanns Einschätzung wird Frauen auch ein gewisser Umgang zugewiesen: offen, warmherzig und einbindend. «Ich glaube, dass Frauen einen anderen Führungsstil haben als Männer.» Aber natürlich müssten sich auch Politikerinnen durchsetzen. Eine Frau, die Durchsetzungskraft zeige, gelte schnell als karriereorientiert, unsympathisch und kalt. «Das sind Attribute, die keinem Mann so zugewiesen werden. Er gilt dann als erfolgreicher Typ, der sich durchsetzt», sagte Eisenmann, die selbst wiederholt als ruppig im Umgang mit anderen Menschen beschrieben wurde.