Andere Formen schwerer Lungenerkrankungen, bei denen der Patient künstlich beatmet werden müsse, hätten gezeigt, dass die Lunge sich sehr gut erholen konnte - vorausgesetzt, es bestünden keine Vorschäden, sagte Pfeifer weiter. «Die Angst, die immer wieder diskutiert wird, dass eine Beatmung per se zu einem dauerhaften Schaden führen muss, ist sicherlich nicht gerechtfertigt.» Die Alternative wäre, den Patienten bei einem schweren Verlauf nicht zu beatmen - was aber wahrscheinlich dessen Tod bedeute. «In diesem Fall muss man lebensrettend eingreifen.»
Das Deutsche Ärzteblatt berichtet unter Berufung auf eine britische Studie allerdings auch, dass nur jeder dritte Patient, der in Großbritannien auf der Intensivstation beatmet wurde, lebend entlassen werden konnte. Auch andere Studien zeigen, dass die Beatmungsgeräte längst kein Garant für Überleben sind.
Die Lungenärzte der DGP gaben am Freitag auch Empfehlungen für die Behandlung schwerkranker Covid-19-Patienten. So sei etwa ein gutes Monitoring der Kranken wichtig, da die Situation in wenigen Stunden so eskalieren könne, dass eine intensivmedizinische Behandlung notwendig sei. Zudem sei es entscheidend, den richtigen Zeitpunkt für eine invasive Beatmung mit Intubation und künstlichem Koma zu finden. Beginne die Beatmung zu spät, hätten die Patienten eine höhere Sterblichkeit. Allerdings sollte auch erst dann intubiert werden, wenn es Anzeichen dafür gebe, dass der Organismus nicht mehr von alleine in der Lage sei, die Funktionen der Lunge und des Gasaustauschs aufrecht zu erhalten.