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Falscher Polizist erhält Bewährungsstrafe

Landgericht Heidelberg
Aussenaufnahme des Justizgebäudes Heidelberg. Foto: Uli Deck/dpa
Jahrzehntelang Erspartes und Familienschmuck - vermeintliche Polizisten haben es genau auf diese Werte abgesehen. Ein solcher mutmaßlicher Betrüger ist nun in Heidelberg verurteilt worden. Dabei hatte sein Opfer noch Glück im Unglück.
Heidelberg.

Heidelberg (dpa/lsw) - Ein Organisator von Trickbetrügereien zum Schaden älterer Menschen hat eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren erhalten. Damit entsprach das Landgericht Heidelberg am Mittwoch genau der Forderung der Anklage. Auf den Strafrahmen hatten sich zuvor Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung verständigt, wie das Gericht mitteilte.

Laut Anklage gehörte der Verurteilte zu einer aus dem Ausland operierenden Gruppierung, deren Mitglieder sich als Polizeibeamte Zugang zum Vermögen von Senioren verschaffen wollten. In einem Fall wurde eine Frau aus Heidelberg von einem vermeintlichen Polizisten angerufen. Es treibe eine Einbrecherbande in ihrer Umgebung ihr Unwesen und ihr Name sei auf einem Zettel entdeckt worden, die Einbrecher kooperierten überdies mit Bankmitarbeitern - so hatte man ihr laut Anklage Angst eingeflößt. Zum Schutz ihres gesamten Vermögens müsse sie dieses der Polizei aushändigen.

In einer ersten Tranche übergab sie laut Staatsanwaltschaft gutgläubig einem von dem Angeklagten ausgewählten Kurier 22 000 Euro, die sofort in die Türkei weitergeleitet wurden. Doch sie sollte noch mehr geschröpft werden. Als sie bei ihrer Bank Wertpapiere für 150 000 in Gold umtauschen wollte, erregte sie beim Personal Misstrauen und erhielt statt echtem Gold Imitate. Bei der Übergabe wurde laut Anklage ein ebenfalls vom Angeklagten ausgewählter Kurier festgenommen.

Der 27-Jährige war des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt (Az.: 2 KLs 430 Js 8444/20).