Baerbock hatte am Dienstagabend erklärt, im Fall eines Wahlsiegs bei der geplanten Einführung der Vermögensteuer Rücksicht auf Betriebsvermögen nehmen. Ihr Vorschlag sei, nach der Wahl mit den Ländern darüber zu sprechen, wie man eine Vermögensteuer wieder einführen könne - «ja, mit Blick darauf, dass Unternehmen nicht so belastet werden, dass es in ihre Betriebsvermögen reingeht», sagte Baerbock bei einer Fragerunde von «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten». «Das ist eine dicke, dicke Nuss, die man lösen muss.» Man brauche die Zusatzeinnahmen aber, um die Bildung zu stärken.
Die Vermögenssteuer soll laut Grünen-Wahlprogramm für Vermögen oberhalb von zwei Millionen Euro pro Person gelten und jährlich ein Prozent betragen. Führende Grüne im wirtschaftsstarken, grün-schwarz regierten Baden-Württemberg sehen die Vermögensteuer allerdings äußerst skeptisch. Theurer sagte, Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) müsse Farbe bekennen und garantieren, «dass eine wie auch immer geartete Vermögenssteuer nicht kommen wird». Auch SPD und Linke planen die Wiedereinführung der Vermögensteuer.
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