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Finanzämter müssen Fälle schneller bearbeiten

Finanzamt
Auf einem Vordruck für die Steuererklärung liegt vor einem Aktenordner ein Stift und eine Brille. Foto: Oliver Berg/Archiv
Steuern vom Finanzamt zurückbekommen - darüber freuen sich die meisten. Doch das dauert in der Regel seine Zeit. Die Gründe sind unterschiedlich. Der Steuerzahlerbund fordert mehr Tempo.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Finanzämter im Südwesten haben 2018 für die Bearbeitung von Steuererklärungen im Schnitt 49 Tage benötigt - gleich lang wie im Jahr zuvor. Die Bürger hätten somit erneut länger auf die Erstattung von zu viel bezahlten Abgaben warten müssen als zuvor, kritisierte der Steuerzahlerbund in Stuttgart. Im Jahr 2016 dauerte es im Schnitt nur 46 Tage, bis der Bescheid für die Einkommensteuererklärung kam. Es sei unbefriedigend, dass sich die Wartezeit trotz zunehmend automatisierter Bearbeitung nicht verkürzt habe, hieß es vom Steuerzahlerbund.

Eine Sprecherin des Finanzministerium sagte hingegen, es sei positiv, dass die Zahlen im vergangenen Jahr auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr geblieben seien. «Die Durchlaufzeiten bei Finanzämtern unterliegen vielen verschiedenen Faktoren», sagte sie. Auch das Abgabeverhalten der Bürger oder der Krankenstand in den Ämtern hätten hierauf Einfluss. «Die Einführung von neuen Verfahren und Organisationsstrukturen führten im letzten Jahr zu einem erhöhten Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand.»

Der Steuerzahlerbund erklärte: «Den Steuerzahlern werden immer mehr Pflichten zur elektronischen Übermittlung der Einkommensteuererklärungen auferlegt, damit die Finanzämter vom Erfassungsaufwand entlastet werden.» Das müsste eigentlich zu einer Verkürzung der Bearbeitungszeiten führen.

Das langsamste Finanzamt im Land brauchte 2018 bis zur Erteilung des Steuerbescheids im Schnitt 68 Tage. Das schnellste Finanzamt benötigte 35 Tage. Welche Ämter dies waren, teilte das Ministerium nicht mit.

Bund der Steuerzahler