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Frau mit Stichen getötet: Lebenslange Haft für Angeklagten

Landgericht Stuttgart
Ein Schild weist an einer Fassade auf das Landgericht Stuttgart hin. Foto: Marijan Murat/dpa
Stuttgart (dpa/lsw) - Knapp 26 Jahre nach einer tödlichen Attacke auf eine Frau in Sindelfingen ist ein 71-jähriger Mann vor dem Landgericht Stuttgart zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Motiv des Mannes blieb aber weiter unklar, wie der Richter in seiner Urteilsbegründung am Mittwoch sagte. «Was Sie angetrieben hat, darüber liegen wir völlig im Dunkeln.»
Stuttgart.

Der Mann tötete das ihm unbekannte Opfer nach Auffassung des Gerichts am 14. Juli 1995 auf heimtückische Weise. Er überfiel die 35-jährige Frau auf dem Heimweg und brachte sie mit mehreren Stichen in die Brust um. Die Anklage hatte eine lebenslange - also mindestens 15 Jahre - Haftstrafe gefordert, die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.

Eine nach der Tat gegründete Sonderkommission hatte den Mann bereits früh im Visier - doch die Ermittlungen blieben zunächst erfolglos. Erst 2018 erhärtete ein DNA-Treffer den Verdacht gegen den in Norddeutschland geborenen Mann. DNA-Spuren des Mannes seien unter den Fingernägeln der Toten gefunden worden, sagte der Richter.

Im Februar 2020 nahmen Polizisten den angeklagten Deutschen in Hamburg fest. 2007 hatte das Landgericht Würzburg den Mann wegen Totschlags und räuberischer Erpressung in einem anderen Fall verurteilt. Der 71-Jährige erhielt damals nach Angaben des Stuttgarter Landgerichtssprechers eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren und sechs Monaten - 2016 wurde er entlassen.

© dpa-infocom, dpa:210707-99-291519/2

Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft zur Anklage