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Frau soll hilflosen Vater den Flammen überlassen haben

Blaulicht auf einem Polizei-Fahrzeug
Das Blaulicht auf einem Fahrzeug der Polizei. Foto: Monika Skolimowska/Archiv
Mannheim (dpa/lsw) - Eine 27-Jährige soll ihren Vater hilflos in der brennenden gemeinsamen Wohnung zurückgelassen haben. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Mannheim gegen sie wegen Verdachts auf versuchten Totschlag durch unterlassene Hilfe Anklage erhoben. Nach den Ermittlungen wohnten die Beschuldigte und ihr 70-jähriger Vater in einer Wohnung in Mannheim, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Die Frau hatte die Pflege ihres wegen eines Schlaganfalls auf einen Rollstuhl angewiesenen Vaters übernommen.
Mannheim.

Ende 2017 war ein Feuer auf dem Balkon der Wohnung ausgebrochen. Nachdem die beiden Bewohner erfolglos versucht hatten, die Flammen zu löschen, breiteten sie sich auf die Wohnung aus. Die Angeklagte verließ daraufhin das Gebäude, ohne - wie von einer Zeugin aufgefordert - dem Vater aus dem Gebäude zu helfen. Hierbei nahm sie laut Anklage in Kauf, dass sich ihr Vater möglicherweise nicht würde retten können. Trotz erneuter Aufforderung durch die Zeugin, den Senior gemeinsam in Sicherheit zu bringen, reagierte die Angeschuldigte nicht. Die Zeugin trug daher den Mann allein aus dem stark verrauchten Gebäude. Ohne ihr Eingreifen wäre er gestorben, hießt es in der Anklage. Er erlitt durch die eingeatmeten Rauchgase ein Lungenemphysem.

Die Angeschuldigte bestreitet den Tatvorwurf im Wesentlichen.

PM