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Giftige Eichenprozessionsspinner werden abgesaugt

Eichenprozessionsspinner
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners hängen an der Rinde einer Eiche. Foto: Thomas Warnack
Die Gefahr lauert über Spielplätzen, in Schulnähe und im Wald: Eichenprozessionsspinner haben sich in Baden-Württemberg eingelebt. Experten rechnen auch für die kommenden Jahre mit starkem Vorkommen.
Rottenacker.

Rottenacker (dpa/lsw) - Besprühen half nicht mehr: Mit Hebebühne und Sauggerät sind Forstarbeiter dem giftigen Eichenprozessionsspinner in Rottenacker zu Leibe gerückt. Sieben Bäume hatten die Raupen des Schmetterlings in der Gemeinde im Alb-Donau-Kreis befallen. Nach Angaben eines Forstarbeiters vom Mittwoch war der Befall im Vorjahr jedoch deutlich stärker. Ein Unternehmen für Baumarbeiten ist bereits seit Mai gegen Eichenprozessionsspinner im Einsatz.

In ihrem aktuellen Entwicklungsstadium tragen die Tiere die für Menschen giftigen Brennhaare, so dass eine Bekämpfung mit biologischen Spritzmitteln nicht mehr reicht. Die toten Raupen würden im Baum hängen bleiben und der Wind könne die Brennhaare herum wehen. Diese lösen Atembeschwerden, Juckreiz und Entzündungen aus.

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums haben sich Eichenprozessionsspinner seit 2005 in Baden-Württemberg etabliert. 2018 waren rund 1550 Hektar Wald betroffen. Weitere 900 Hektar galten als Gebiete mit besonderer Gesundheitsgefährdung für Menschen, wie ein Sprecher am Mittwoch mitteilte. Das vergangene Jahr galt damit als einer der Höhepunkte des Befalls.

Da sich Populationen der Tiere über eine Dauer von rund 10 Jahren aufbauten, werde man es in Baden-Württemberg auch in den kommenden Jahren noch verstärkt mit dem Eichenprozessionsspinner zu tun haben, so der Sprecher. Als Schwerpunktgebiete in Baden-Württemberg gelten Rheintal, Neckarland, Donau-Iller-Region und Gebiete im Nordosten des Landes.

Forstteam Halm