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Hauk fördert hofnahe Schlachtung von Rindern und Schweinen

Peter Hauk (CDU), Agrarminister von Baden-Württemberg
Peter Hauk (CDU), Agrarminister von Baden-Württemberg. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild
Riesige Schlachthöfe stehen zurzeit in der Kritik. Agrarminister Hauk macht sich für die hofnahe Schlachtung stark - und fördert ein Projekt, das ganz im Sinne auch des grünen Koalitionspartners ist.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (CDU) macht sich für die hofnahe Schlachtung von Rindern und Schweinen stark. Hauk sagte in Stuttgart: «Immer mehr Verbraucher wollen nicht nur wissen, wie die Tiere gehalten wurden, deren Fleisch sie essen, sondern es ist ihnen auch wichtig, dass die Tiere möglichst schonend und ohne Transporte geschlachtet werden.» Deshalb unterstützt das Landwirtschaftsministerium erstmals eine mobile Schlachteinheit für Schweine mit 90 000 Euro. Sie könne als Teil eines vollständig mobilen Schlachthofs, aber auch als mobiler Teil eines ortsfesten Schlachthofs genutzt werden.

Bereits 2018 hatte Hauk ein Projekt der Interessengemeinschaft (IG) «Schlachtung mit Achtung» gefördert. Sie hatte ein entsprechendes Konzept für Rinder entwickelt. Auch diesmal geht das Geld an die Vereinigung. Die Entwicklung mobiler Schlachteinheiten auch für Schweine sei ein weiterer Schritt in die richtige Richtung zu einem Höchstmaß an Tierschonung und Transparenz bei der Fleischgewinnung. «Ob sich das mobile Schlachtverfahren als Erfolgsmodell durchsetzen kann, wird auch von der Bereitschaft der Verbraucher abhängen, dies beim Einkauf über einen höheren Preis zu honorieren», sagte Hauk.

Der Grünen-Abgeordnete Martin Hahn sagte, regionale Produkte seien bei den Verbrauchern gefragt wie noch nie. «Die mobile Schlachteinheit ist ein wichtiger Baustein, wenn wir mehr Fleisch aus regionaler Erzeugung auf dem Markt haben wollen.» Die Grünen-Politikerin Thekla Walker erklärte, die Vorteile der mobilen Schlachtung lägen auf der Hand. «Das Tier ist praktisch keinem Stress ausgesetzt. Es hat keine langen Transportwege vor sich und auch keine Akkordschlachtung. Der Halter des Tieres behält die Verantwortung bis zum Schluss, und auch Unfälle beim Verladen lassen sich vermeiden.»

In Baden-Württemberg gibt es bislang eine mobile Schlachteinrichtung für Rinder. In anderen Ländern sind weitere solcher Anlagen im Einsatz, vor allem in Hessen und Bayern.