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ICE-Lokführer mit Feuerlöscher bedroht

Ein ICE fährt auf einer Bahnstrecke
Ein ICE fährt auf einer Bahnstrecke. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv
Mörfelden-Walldorf (dpa/lsw) - Der Angriff eines Betrunkenen aus Heidelberg auf einen Lokführer ist aus Sicht der Bahn «bisher einmalig». Dennoch will der Konzern die Sicherheitsmaßnahmen «an aktuelle Anforderungen anpassen», wie eine Bahn-Sprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ein betrunkener Fahrgast hatte am Sonntag in einem ICE von Frankfurt nach Paris den Lokführer mit einem Feuerlöscher attackiert und einen Stopp in Mörfelden-Walldorf erzwungen.
Mörfelden-Walldorf.

Der 30 Jahre Mann hatte laut Bundespolizei 1,73 Promille Alkohol im Blut. Augenzeugen berichteten, er habe ohne Vorwarnung einen Feuerlöscher von der Wand gerissen, sei zur Tür des Lokführers gegangen, habe mit dem Feuerlöscher die Glasscheibe eingeschlagen und verlangt, das Tempo zu drosseln - der Zug fahre viel zu schnell.

«Der Vorfall vom Wochenende ist bisher einmalig - so etwas haben wir noch nie erlebt», sagte die Bahn-Sprecherin. Die Türen zu Führerständen seien grundsätzlich verschlossen und ohne spezielle Schlüssel nur von innen zu öffnen. «Scheiben in Fenstern und Türen von Eisenbahnfahrzeugen sind aus Spezialglas und erfüllen gesetzlich vorgeschriebene hohe und eisenbahnspezifische Sicherheitsanforderungen.» Die Sicherheitsmaßnahmen der Bahn würden «kontinuierlich weiterentwickelt und stets an aktuelle Anforderungen angepasst».

Der Mann wurde nach dem Vorfall vorübergehend festgenommen, war laut Bundespolizei am Montag aber wieder auf freiem Fuß. Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, Sachbeschädigung und Nötigung.