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JU-Landeschef Bürkle warnt vor Entkernung der Union

Philipp Bürkle
Philipp Bürkle lächelt in die Kamera. Foto: Sina Schuldt/dpa
Bad Waldsee (dpa/lsw) - Der Landesvorsitzende der Jungen Union, Philipp Bürkle, hat mehr klare Kante in der Union gefordert. Die Menschen wollten politische Führung. «Die Union muss wieder den Takt angeben und diese Führung wieder übernehmen», sagte Bürkle am Samstag auf dem Landestag der Jungen Union Baden-Württemberg in Bad Waldsee im Kreis Ravensburg. «Auch als Volkspartei kann es nicht unser Ziel sein, uns selbst so zu entkernen, dass sich niemand mehr an uns stört.» Man müsse auch mal Gegenwind aushalten - wenn die Grüne Jugend sage, man sei völlig auf dem falschen Dampfer, habe man alles richtig gemacht. «Die Zeit asymmetrischer Demobilisierung ist vorbei.» In Zukunft heiße es wieder «Vorfahrt für klare Kante».
Bad Waldsee.

Mit asymmetrischer Demobilisierung ist ein Politikstil gemeint, der Stellungnahmen zu kontroversen Themen vermeidet oder gar die Position des politischen Gegners ganz oder teilweise als eigene übernimmt.

Im Zusammenhang mit der GroKo sprach Bürkle von einem Trauerspiel, das der SPD geschuldet sei, die sich politisch aufgegeben habe. Die Union müsse vorsichtig sein, dass man sich nicht auf den Weg der SPD mache. «Mit einem Toten Tango zu tanzen funktioniert einfach nicht.»

Bürkle wurde vom JU-Landestag mit 80,1 Prozent als Landeschef bestätigt. Der 28-Jährige ist seit zwei Jahren im Amt. Angesichts innerparteilicher Machtkämpfe und andauernder Personaldebatten in der Bundes-CDU wurde in Bad Waldsee am Samstag auch ein Auftritt von Ex-Fraktionschef Friedrich Merz mit Spannung erwartet. Die JU in Baden-Württemberg hat eigenen Angaben zufolge etwa 10 000 Mitglieder.