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Jung, wild und bescheiden: Der VfB lässt sich nicht locken

Orel Mangala
Stuttgarts Orel Mangala in Aktion. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild
Mit einem Sieg im abschließenden Bundesliga-Spiel 2020 könnte der VfB Stuttgart auf die Europapokalplätze vorrücken. Doch das stimmt zumindest den Trainer alles andere als euphorisch. Stattdessen warnt er vor dem nächsten Gegner.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Kurz vor dem Ende eines außergewöhnlichen Fußballjahres bleibt sich Pellegrino Matarazzo treu. Anstatt in Euphorie zu verfallen, lässt sich der Trainer des VfB Stuttgart auch vor dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) nicht locken. Dabei könnte der Aufsteiger mit einem Sieg sogar an den Niedersachsen vorbeiziehen und auf die Europapokalplätze der Bundesliga vorrücken. Zudem hatte der VfB zuletzt in der Saison 06/07 nach zwölf Spieltagen erst zwei Niederlagen auf dem Konto - damals wurden die Schwaben am Ende sogar Meister.

«Natürlich spüren wir die gute Stimmung im Umfeld», sagte Matarazzo am Freitag. Aber sie beeinflusst ihn nicht. Er sehe solche Dinge zwar als Bestätigung. «Aber wir lassen uns davon nicht aus dem Takt bringen.» Darum verhielt sich der Coach auch zwei Tage vor dem abschließenden Bundesliga-Spiel 2020 so, wie er es schon das ganze Jahr getan hatte: sachlich, analytisch und ohne jeglichen Hang zur Euphorie. Er wollte auch nur ungern über die bevorstehende kurze Weihnachtspause sprechen, der Fokus seiner Spieler sollte allein der Partie in Wolfsburg gelten.

Möglicherweise muss der 43-Jährige dort auf einen seiner wichtigsten Profis verzichten. Mittelfeldspieler Orel Mangala konnte wegen muskulärer Probleme bislang noch nicht wieder mit der Mannschaft trainieren. «Wir werden sehen, ob er heute wieder mittrainieren kann», sagte Matarazzo am Freitagmorgen. «Er ist auf jeden Fall noch ein Fragezeichen für das Wochenende.» Sollte der Belgier tatsächlich ausfallen, wäre Philipp Klement eine Option für die Position im Mittelfeldzentrum neben dem gesetzten Wataru Endo. Doch der Coach zeigte sich optimistisch, dass Mangala noch rechtzeitig fit wird.

Ansonsten kann Matarazzo auf alle Spieler zurückgreifen, die bislang das Fundament des furiosen VfB-Aufschwungs bilden. Ob Sasa Kalajdzic nach seinem späten Doppelpack gegen Union Berlin (2:2) diesmal von Beginn an stürmen darf, ließ der Trainer wie gewohnt offen. Er verriet auch nicht, wer von den jungen Wilden um Tanguy Coulibaly, Mateo Klimowicz, Nicolás González oder Silas Wamangituka in Wolfsburg in der Startelf steht. 26 Treffer stehen vor allem dank dieser Offensivreihe nach zwölf Spieltagen auf dem VfB-Konto, was die beste Bundesliga-Torausbeute seit 23 Jahren bedeutet. Aber natürlich bringt Matarazzo auch diese Statistik nicht aus der Fassung.

Stattdessen warnte er seine junge Mannschaft vor dem Gegner. «Sie lassen nur wenige Großchancen zu, die wenigsten der Liga», sagte Matarazzo. Außerdem hätten die Niedersachsen mit Wout Weghorst «einen Top-Torjäger». Es wartet also wieder ein hartes Stück Arbeit auf den VfB. Nichts anderes würde Matarazzo behaupten.

Kader des VfB Stuttgart

Bundesliga-Tabelle

Zahlen zum VfL Wolfsburg auf vfb.de