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Keine Routine-Tests auf resistente Keime in Badegewässern

See
Bäume spiegeln sich in einem See. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv
Stuttgart (dpa/lsw) - Die Badegewässer im Südwesten werden nicht speziell auf Antibiotika-resistente Keime getestet. Eine routinemäßige Untersuchung von Oberflächengewässern auf solche Bakterien gebe es in Baden-Württemberg nicht, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums in Stuttgart.
Stuttgart.

Die Gewässer würden auf Intestinale Enterokokken und Escherichia coli hin untersucht. «Dabei handelt es sich um Bakterien, die natürlicherweise im Darm von Menschen und Tieren vorkommen.» Sie sollen mögliche Belastungen des Wassers mit Fäkalien anzeigen. Da es eine Vielzahl von Krankheitserregern gebe, die über den Darm ausgeschieden werden, sei es nicht möglich, auf einzelne Krankheitserreger hin zu untersuchen.

Lägen die Werte über den festgelegten Grenzwerten, sei das Risiko größer, dass auch Krankheitserreger und gegebenenfalls multiresistente Bakterien im Wasser vorhanden sind. Gegen diese Keime wirken mehrere Antibiotika nicht. «Werden die Grenzwerte nicht eingehalten, erfolgt ein Badeverbot.»

Nach Einschätzung von Experten könne man aus dem Nachweis von multiresistenten Erregern aber keine direkte Gefahr für den Menschen ableiten. Das Schlucken von Wasser, zu dem es vor allem beim Schwimmen oder anderem Wassersport kommen könne, «führt in der Regel nicht zu einer symptomatischen Infektion durch die nachgewiesenen Keime», teilte die Behörde mit. Wissenschaftler des vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekts «SchussenAktivPlus» hatten vor einiger Zeit im dem gleichnamigen Bodensee-Zufluss multiresistente Keime nachgewiesen.

Anfrage im Landtag zu diesem Thema