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Kindeswohl: Mehr Verfahren aber weniger gefährliche Fälle

Blaulicht
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. Foto: Friso Gentsch/Archiv
Stuttgart (dpa/lsw) - Schläge, Hunger oder Desinteresse der Eltern - das erleben einige Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg alltäglich in ihrer Familie. Doch die Fälle, in denen das Kindeswohl gefährdet ist, seien 2017 leicht zurückgegangen, teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch mit. Bei insgesamt 12 298 Verfahren vor Gericht wurde in 1751 Fällen eine akute Gefährdung von Kindern festgestellt. Das seien vier Prozent weniger als im Jahr davor. Dabei zeigt die Statistik, dass etwas mehr Jungen zuhause nicht sicher waren als Mädchen. Als Folge wurden die Betroffenen teilweise aus den Familien genommen und in Obhut genommen, die Eltern bekamen Hilfe zur Erziehung oder sie wurden in eine Kinder- und Jugendpsychiatrie eingeliefert.
Stuttgart.

Den Grund für die steigende Verfahrenszahl - im Jahr 2012 wurden 9630 Fälle vor Gericht verhandelt - sieht ein Sprecher des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg vor allem in der Sensibilisierung der Jugendämter und der Öffentlichkeit. Besonders gravierende Fälle der Kindesmisshandlung in den vergangenen Jahren hätten dazu beigetragen.

PM