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Kultusministerium: Zunehmend scheitern Schüler am Gymnasium

Kultusministerin Susanne Eisenmann
Susanne Eisenmann (CDU), Kultusministerin in Baden-Württemberg, antwortet bei einem Gespräch auf Fragen. Foto: Bernd Weissbrod/Archiv
Stuttgart (dpa/lsw) - Zunehmend müssen Schüler im Südwesten das Gymnasium verlassen, weil sie dort nicht mithalten können. Nach Zahlen des Kultusministeriums wechselten im Schuljahr 2017/2018 genau 2204 Gymnasiasten auf eine Realschule, 69 auf eine Werkreal- oder Hauptschule und 182 auf eine Gemeinschaftsschule. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2011/2012 wechselten 1888 Gymnasiasten auf eine Realschule sowie 77 auf eine Werkreal- und Hauptschule. Insgesamt ist die Zahl der Gymnasiasten in dieser Zeit zurückgegangen.
Stuttgart.

Über die Zahlen hatten zuerst die «Stuttgarter Nachrichten» und die «Stuttgarter Zeitung» berichtet.

«Die Zahl der Schulwechsler ist in den vergangenen Jahren landesweit angestiegen», teilte eine Sprecherin von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch in Stuttgart mit. «Das hängt auch damit zusammen, dass in den in der letzten Legislatur die Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung abgeschafft wurde.» Die Grundschulempfehlung ist die Empfehlung der Grundschule dazu, welche weiterführende Schulart für ein Kind nach der vierten Klasse geeignet ist.

Die grün-rote Vorgängerregierung hatte die Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung zum Schuljahr 2012/2013 abgeschafft. Die amtierende grün-schwarze Landesregierung hat veranlasst, dass die Grundschulempfehlung der weiterführenden Schule bei der Anmeldung wieder vorgelegt werden muss. Dies gilt seit Beginn des Schuljahres 2017/2018 und wurde erstmals für die Anmeldung im Jahr 2018 wirksam.

Die Entscheidung, welche Schulart ihr Kind besuchen soll, treffen aber weiter die Eltern. Weicht die Empfehlung von der gewählten Schulart ab, kann die weiterführende Schule eine Beratung anbieten.