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Laschet weist Rückzugsforderungen gegen Schäuble zurück

Deutschlandtag der Jungen Union
Armin Laschet spricht beim Deutschlandtag der Jungen Union. Foto: Marcel Kusch/dpa
Münster (dpa) - CDU-Chef Armin Laschet hat Forderungen zum Mandatsverzicht gegen Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) zurückgewiesen. «Ich sage hier in aller Klarheit: Ein solch verdienter Mann hat es nicht verdient, dass er von irgendjemand aus dem Amt gedrängt wird. Ich werde das nicht dulden», erklärte Laschet beim Deutschlandtag der Jungen Union (JU) am Samstag in Münster unter großem Beifall der Delegierten.
Münster.

Der bayerische JU-Vorsitzende Christian Doleschal hatte Schäuble vor wenigen Tagen zum Rückzug aus dem Parlament gedrängt. «Annegret Kramp-Karrenbauers und Peter Altmaiers Verzicht auf ihre Mandate verdient großen Respekt und ist ein Zeichen für den Aufbruch», hatte der Chef des CSU-Parteinachwuchses dem «Spiegel» gesagt. «Diesen mutigen Schritt im Dienst für eine Erneuerung der Union dürften ruhig auch andere gehen. Darüber sollten vor allem diejenigen nachdenken, die seit mehreren Jahrzehnten im Bundestag sind - beispielsweise Wolfgang Schäuble.»

Laschet sagte, auch er habe großen Respekt vor dem Schritt von Altmaier und Kramp-Karrenbauer. «Aber daraus abzuleiten, jetzt jedem, der älter ist, zu sagen, du musst da raus, halte ich für falsch.» Schäuble sei seit 1984 mit zahlreichen Ämtern und Verdiensten - etwa als Chef des Bundeskanzleramtes, Bundesinnenminister, Bundesfinanzminister und Bundestagspräsident - in der Politik verankert wie kaum ein anderer. Wegen seines politischen Engagements sei auf ihn ein Attentat verübt worden, an dessen Folgen er bis heute trage, betonte Laschet.

Schäuble ist der dienstälteste Bundestagsabgeordnete. Der CDU-Politiker gehört dem Parlament seit 1972 an. Der 79-Jährige hatte in seinem Wahlkreis in Offenburg wieder das Direktmandat gewonnen.

© dpa-infocom, dpa:211016-99-618740/2