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Lieferengpässen: Baden-Württemberg ändert Impfstrategie

Symbolbild "Impfung"
Eine Spritze wird vor den Schriftzug «Impfung» gehalten. Foto: Friso Gentsch/dpa/Archivbild
Weil es an Impfstoff mangelt, geht es mit den Corona-Impfungen auch im Südwesten nur langsam voran. Die Engpässe veranlassen das Land nun zu einem Strategiewechsel. Manche Zentren müssen erstmal schließen.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Aufgrund von Lieferengpässen beim Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer ändert das Land seine Impfstrategie und greift künftig auf Reserven zurück. Dies sei notwendig, um alle vereinbarten Termine einhalten zu können, teilte das Sozialministerium am Freitag mit. Künftig halte man nicht mehr wie bisher 50 Prozent aller Impfdosen zurück, sondern nutze einen Teil der Reserve.

Grund für das Abweichen von der bisherigen Strategie ist demnach, dass das Land geringere Mengen an Impfstoff bekommt. Durch Umbauten in einem belgischen Pfizer-Werk erhalte Baden-Württemberg diese Woche 42 Prozent weniger Impfstoff als ursprünglich vom Bund angekündigt. In den kommenden drei Wochen fielen die Liefermengen erst 14 Prozent und dann jeweils 7 Prozent geringer aus.

Deshalb könnten derzeit nur etwa 7000 Menschen täglich geimpft werden. Dabei umfasse allein die Gruppe der über 80-Jährigen und des medizinischen Personals in Baden-Württemberg eine Million Menschen. Für manche Impfzentren hat das drastische Folgen: In Karlsruhe bleiben sowohl das Impfzentrum in der Messe als auch das Impfzentrum in der Schwarzwaldhalle nächste Woche geschlossen, wie die Stadt mitteilte. Nur die mobilen Impfteams sollen noch ausrücken. Auf dem Messegelände soll es am 8. Februar weitergehen, in der Schwarzwaldhalle am 12. Februar.

Die «große Diskrepanz» zwischen Nachfrage und Liefermengen sei leider nicht so schnell aus der Welt zu schaffen, so eine Ministeriumssprecherin. Kritik an der Impfstrategie wies sie zurück. Andere Bundesländer hätten sich eher von einem Tabellenplatz in der Liste des Robert Koch-Instituts leiten lassen. «Die aktuelle Situation mit Lieferengpässen zeigt, dass unser Weg der richtige war.» Während anderswo Chaos herrsche, Tausende Termine abgesagt und verschoben werden müssten oder gar ein Impfstopp verhängt werde, könnten in Baden-Württemberg die Impfungen wie geplant stattfinden.

© dpa-infocom, dpa:210129-99-224472/4

Mitteilung aus Karlsruhe