Die Schenkung des bislang kaum erschlossenen Bestands umfasse neben dem eigentlichen Nachlass auch Zeichnungen, Notendrucke und -manuskripte, Briefe, Stammbäume und Konzertprogramme aus dem Besitz von Silchers Familie und Freundeskreis, teilte das Archiv mit. Zum Nachlass gehören Abschriften von Werken Carl Maria von Webers und Felix Mendelssohn Bartholdys, hinzu kommen Notenautographen von Johann Friedrich Reichardt, Emilie Zumsteeg und Josefine Lang.
Silcher hat Hunderte Lieder komponiert, unzählige weitere bearbeitet und sie in die heute bekannte Form gebracht. «Der Mai ist gekommen», «Am Brunnen vor dem Tore», «Ich hatt' einen Kameraden» oder «Jetzt gang i ans Brünnele» stammen von ihm. Silcher war unter anderem Hilfslehrer in Fellbach und Ludwigsburg. 1817 kam er nach Tübingen, wo er bis kurz vor seinem Tod Musikunterricht für angehende Pfarrer gab. 1826 veröffentlichte er dort seine ersten Volksliedsammlungen und eigene Kompositionen. Für die Gesangvereine in Deutschland gehören seine Werke weiterhin zum Standardrepertoire.
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