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Marbacher Literaturarchiv sammelt künftig Computerspiele

Sandra Richter
Sandra Richter, Leiterin des Marbacher Literaturarchivs, blickt in die Kamera. Foto: Fabian Sommer/Archiv
Marbach/Augsburg (dpa) - Das Deutsche Literaturarchiv Marbach sammelt künftig auch Computerspiele. «Es handelt sich um die nächste mediale Stufe von Literatur», sagte die neue Direktorin des Archivs, Sandra Richter, der «Augsburger Allgemeinen» (Donnerstag). «Früher gab es Dramen auf der Bühne, dann kam der Film, jetzt gibt es Computerspiele - das sind Wandlungsformen von Erzählungen.»
Marbach am Neckar.

Das Literaturarchiv werde zwar nicht jedes Computerspiel verwahren, «wohl aber die, die in hohem Maße Erzählstrukturen enthalten», erklärte Richter, die vor zwei Wochen in ihr Amt eingeführt wurde. Auch früher habe man nicht nur gelesen, sondern auch gespielt: «Goethe beispielsweise hat das Gänsespiel gespielt und darüber gedichtet. Heute erfüllen Computerspiele ähnliche Funktionen.» Das Gänsespiel ist ein in Europa weit verbreitetes Brettspiel.

Im 1955 gegründeten Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar (Kreis Ludwigsburg) werden literarische und philosophische Werke verwahrt, die seit 1750 erschienen sind. In rund 44 000 Archivkästen ruhen mehr als Tausend Nachlässe, Sammlungen von Schriftstellern oder Übersetzern, dazu Archive von Verlagen und Redaktionen. Die Bibliothek ist nach offiziellen Angaben die größte Spezialsammlung zur neueren deutschen Literatur - mit rund einer Million Bänden.

Uni Stuttgart zur Biografie Richters

Deutsches Literaturarchiv Marbach