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Mehrjährige Haftstrafe nach Messerattacke auf Ehefrau

Justizmitarbeiter
Ein Justizmitarbeiter schließt die Tür zu einem Verhandlungssaal. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/Symbolbild
Ein Mann erwischt seine Frau beim Sex mit einem seiner besten Freunde und sticht mit einem Küchenmesser 21 Mal zu. Jetzt hat er dafür seine Strafe erhalten.
Heilbronn.

Heilbronn (dpa/lsw) - Aus rasender Eifersucht hat ein Mann in Heilbronn seine Frau mit 21 Messerstichen lebensgefährlich verletzt und ist dafür jetzt verurteilt worden: Das Landgericht verhängte am Mittwoch eine Haftstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchten Totschlags.

Der Angeklagte hatte laut Urteil im vergangenen September seine von ihm getrennt lebende Frau beim Sex mit einem seiner besten Freunde erwischt und war daraufhin ausgerastet. Der 35-Jährige schnappte sich ein Küchenmesser mit einer zwölf Zentimeter langen Klinge und wollte auf den Liebhaber der Frau einstechen. Doch diese warf sich dazwischen. So konnte der Mann, nur mit einem Handtuch bekleidet, unverletzt fliehen.

Um in die einstmals gemeinsame Wohnung zu kommen, war der Täter nach eigener Aussage ein sieben Meter hohes Regenrohr hochgeklettert und übers Dach durch ein halbgeöffnetes Fenster in die Küche eingestiegen. Dem Gericht zufolge überlebte die 33-jährige Frau die Messerattacke nur deshalb, weil der betrunkene Angreifer irgendwann aufhörte und über den Nachbarn Hilfe holte. «Sie war zwischen Leben und Tod», sagte der Richter Roland Kleinschroth.

Strafmildernd sei gewesen, dass der Angeklagte die Frau nicht liegengelassen habe und dass er bei der Polizei ein vollumfängliches Geständnis abgelegt habe. Der Bulgare muss an die Frau, die durch eine Notoperation gerettet wurde, ein Schmerzensgeld über 35 000 Euro bezahlen. Außerdem ordnete das Gericht eine Entziehungskur gegen seine Alkoholsucht an. Der Mann akzeptierte das Urteil, dass nach Feststellung von Kleinschroth somit rechtskräftig ist.

© dpa-infocom, dpa:210421-99-294392/2