Frauen werden in Stuttgart durchschnittlich 85,4 Jahre alt, im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt dagegen nur 81,8 Jahre. Auch bei den Männern fanden die Forscher ein Nord-Süd-Gefälle: Im Landkreis Tübingen beträgt die Lebenserwartung der Männer im Schnitt 80,6 Jahre, in Bremerhaven nur 75,8 Jahre.
Die Wissenschaftler suchten auch nach Ursachen für die Unterschiede. Starken Einfluss haben nach ihren Erkenntnissen die Arbeitslosenquote und die Quote der Hartz-IV-Empfänger. «Wer Unterschiede in der Lebenserwartung reduzieren will, muss vor allem die Lebensbedingungen des ärmsten Teils der Bevölkerung verbessern», sagte Roland Rau vom Max-Planck-Institut. Das Durchschnittseinkommen, die Zahl der Ärzte pro 100 000 Einwohner und die Bevölkerungsdichte hätten einen weitaus geringeren Einfluss. Die Forscher veröffentlichten ihre Studienergebnisse im «Ärzteblatt».