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Ministerin ruft Eltern und Lehrer zu mehr Zusammenarbeit auf

Elternabend mit Kultusministerin
Susanne Eisenmann (CDU), Kultusministerin in Baden-Württemberg, spricht bei der Dialogreihe «Elternabend». Foto: Stefan Puchner
Ulm (dpa/lsw) - Kultusministerin Susanne Eisenmann hat an Eltern und Lehrer appelliert, bei der Erziehung von Kindern stärker zusammenzuarbeiten. Statt gegenseitiger Vorwürfe sei eine von gegenseitigem Respekt getragene Diskussion über Probleme erforderlich, sagte die CDU-Politikerin am Mittwochabend in Ulm.
Ulm.

Sie sprach zum Auftakt einer von ihre initiierten Dialogreihe mit dem Titel «Elternabend» vor rund 470 Teilnehmern - zumeist Mütter und Väter aus der Region. Zwei weitere solche Veranstaltungen sollen in Karlsruhe und Stuttgart folgen. Schlussfolgerungen aus den Debatten sollen Anfang 2020 bei einem Fachkongress gezogen worden.

Viele Lehrer würden klagen, dass Eltern ihre gesetzlichen Erziehungsaufgaben nicht mehr wahrnehmen, sagte Eisenmann. Es gelte, den «Bildungsauftrag der Pädagogen in Einklang zu bringen mit dem Erziehungsauftrag der Eltern». Manche Eltern hätten aber unrealistische Vorstellungen. So gehöre es nicht zu den Aufgaben der Lehrer, Kindern das Fahrradfahren beizubringen.

Eltern beklagten, Lehrer würden oft überfordert wirken. «Die gehen dann schnell in Abwehrhaltung», sagte Deniz Oppholzer, Mutter von zwei Schulkindern. Jochen Wandel, Schulleiter einer Realschule, sagte: «Wieso haben manche Kinder kein Frühstück im Bauch, wieso sitzen manche nur vor der Playstation und machen keine Hausaufgaben?» Lehrer könnten solche Probleme nicht allein lösen, sie bräuchten dafür mehr Unterstützung. Eisenmann versprach, die Kritik von Eltern und Lehrern werde ernstgenommen. «Für uns ist dieser Dialog ganz zentral.»