Der heute 56 Jahre alte Schweinezüchter war im März 2019 vom Amtsgericht Ulm wegen jahrelanger massiver Vernachlässigung und Quälerei von Hunderten Tieren verurteilt worden. Die dreijährige Haftstrafe hatten Tierschützer als «historisch» begrüßt.
Dem Züchter waren katastrophale Zustände in seinen Ställen in Merklingen (Alb-Donau-Kreis) zur Last gelegt worden, wo mehrere Hundert Schweine verendeten oder wegen schwerer Verletzungen auf Weisung des Veterinäramts getötet werden mussten. Aktivisten der Soko Tierschutz hatten den Fall durch heimlich aufgenommene Videos, die einem TV-Sender zugespielt wurden, ins Rollen gebracht.
Nach Ansicht von Verteidigung und Staatsanwaltschaft hat das Amtsgericht bei der Verhängung der laut Tierschutzgesetz in diesem Fall höchstmöglichen Strafe jedoch nicht ausreichend berücksichtigt, dass der Angeklagte wegen einer Depression eine Zeit lang nur eingeschränkt schuldfähig war. Zudem sei unbeachtet geblieben, dass er glaubwürdig Reue gezeigt und ein umfassendes Geständnis abgelegt habe, das zur Aufklärung beigetragen habe.