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«Nicht sexy»: Fortuna mit Erst-Bundesliga-Sieg unter Rösler

Markus Suttner und Janik Haberer
Markus Suttner von Düsseldorf und Janik Haberer von Freiburg (l-r.) im Zweikampf um den Ball. Foto: Patrick Seeger/dpa
Der 2:0-Sieg beim SC Freiburg verschafft Fortuna Düsseldorf etwas Luft im Abstiegskampf. Trainer Uwe Rösler freut sich nach seinem ersten Bundesliga-Erfolg über die Moral seines Teams. Beim zweiten Treffer profitierte Fortuna von einer kuriosen Überzahl-Situation.
Freiburg im Breisgau.

Freiburg (dpa) - Die Freude über seinen ersten Bundesliga-Sieg als Trainer ließ sich Uwe Rösler von der schlechten Laune seines Kollegen Christian Streich nicht verderben. Während der Coach des SC Freiburg mit säuerlicher Miene neben ihm saß, war Rösler die Erleichterung über den 2:0-Erfolg von Fortuna Düsseldorf anzusehen. «Das war vielleicht nicht attraktiv, das war nicht sexy, aber das war erfolgreich für uns», sagte der Fortuna-Coach. «Natürlich sind wir sehr glücklich, dass wir uns jetzt endlich mal belohnt haben.»

Nach zuvor fünf sieglosen Liga-Partien sorgten Andre Hoffmann (37. Minute) und Erik Thommy (61.) am Samstag mit ihren Treffern für wichtige Punkte im Abstiegskampf. Der Tabellen-16. hat nun drei Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Die Freiburger dagegen hatten vor 24 000 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion einen gebrauchten Nachmittag erlebt und zum wiederholten Male gegen einen Abstiegskandidaten gepatzt. «In der ersten Halbzeit war es zu wenig Körperlichkeit von uns, zu wenig Durchsetzungsvermögen», monierte Streich. «Ich predige es seit Wochen, dass es so nicht geht gegen diese Mannschaften.»

Den Treffer zum 2:0 hatten die Freiburger in Unterzahl kassiert, weil Nicolas Höfler zwischenzeitlich in der Kabine war, um einen Tapeverband zu bekommen. «Weil er umgeknickt ist», sagte Streich. «Es passt zu der Situation, dass wir da das 2:0 kriegen.» Kurz danach kam Höfler wieder zurück auf den Rasen und spielte durch.

Bemerkenswertes hatte sich zunächst nur vor der Partie ereignet. Fans des SC riefen während der Gedenkminute an die Opfer der Gewalttat von Hanau lautstark «Nazis raus». Auch Anhänger von Fortuna Düsseldorf stimmten kurz darauf in die Sprechchöre ein. Zudem war vor dem Freiburger Fanblock ein großes Banner mit der Aufschrift «Rassismus Tötet! Alle(s) gegen Rassismus!» zu sehen.

Erneut tat sich Freiburg gegen einen Abstiegskandidaten überraschend schwer, leistete sich technische Fehler im Spielaufbau, und erspielte sich gegen diszipliniert verteidigende Düsseldorfer kaum Torchancen. Die Führung der Gäste vor der Pause war deswegen verdient.

Nach einer schönen Flanke von Kevin Stöger setzte sich Hoffmann im Kopfballduell mit Janik Haberer durch und beförderte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor. Es war der erste Bundesliga-Treffer des Verteidigers seit fast sieben Jahren. Davor hatte der 26-Jährige zuletzt am 26. April 2013 für seinen Ex-Club Hannover 96 in der Bundesliga ein Tor erzielt.

Streich reagierte auf den schwachen Auftritt seiner Mannschaft, indem er zur Halbzeit seinen Torjäger Nils Petersen einwechselte. Aber auch diese Umstellung bewirkte nichts. Stattdessen sprintete Thommy nach einer Balleroberung fast über den gesamten Platz und blieb anschließend auch im Duell mit SC-Torhüter Alexander Schwolow cool. Wenige Sekunden nach dem 2:0 kam auch Höfler aus der Kabine zurück, konnte die Niederlage aber auch nicht mehr verhindern.

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