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Palmer: Hielt angebliches Aogo-Zitat selbst für Fake

Boris Palmer
Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister von Tübingen. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild
Stuttgart/Tübingen (dpa) - Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat beim Wiederholen eines rassistischen Begriffs aus einem angeblichen Zitat von Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo nach eigenen Angaben selbst Zweifel an dessen Echtheit gehabt. «Mir war natürlich klar, dass es sich bei den Facebook-Vorwürfen gegen Aogo, auf die ich angespielt habe, sehr wahrscheinlich um ein Fake handelt», sagte Palmer der «Bild». «Mein Kommentar war ein erkennbar völlig grotesker und irrer Rassismusvorwurf gegen Aogo.» Er habe mit seine «ironischen» Äußerung zeigen wollen, dass man jedem einen solchen Vorwurf machen könne, egal wie konstruiert dieser sei.
Tübingen.

Palmer hatte in einem Streit auf Facebook am Freitag das N-Wort mit sexualisiertem Kontext aus einem Aogo zugeschriebenen Zitat wiederholt und kommentiert, offensichtlich ironisch: «Der Aogo ist ein schlimmer Rassist.» Zur Begründung verwies er auf einen Kommentar von einem nicht-verifizierten Facebook-Account, der das angebliche Zitat Aogos in die Welt gesetzt hatte. Mit dem Begriff N-Wort wird heute eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Der Grünen-Landesparteitag in Baden-Württemberg will - auch vor dem Hintergrund früherer umstrittener Äußerungen - noch am Samstag über ein Ausschlussverfahren gegen den Tübinger OB entscheiden.

© dpa-infocom, dpa:210508-99-518449/2

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