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Prozess um 16 Jahre alten Mordfall beginnt mit Geständnis

Beginn Entführungsprozess in Freiburg
Der Angeklagte wird vor dem Beginn des Prozesses in den Gerichtssaal im Landgericht gebracht. Foto: Patrick Seeger Foto: dpanitf3
In Bad Krozingen bei Freiburg wird 2003 eine Reinigungskraft entführt und ermordet. Die Tat bleibt fast 16 Jahre lang ungelöst. Nun hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begangen. Er gesteht. Das Opfer war die Vorgesetzte seiner Lebensgefährtin.
Freiburg im Breisgau.

Freiburg (dpa/lsw) - Mehr als 16 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer Reinigungskraft in Bad Krozingen bei Freiburg hat der Prozess mit einem Geständnis des Angeklagten begonnen. Er habe die Frau im Januar 2003 entführt und mit zahlreichen Messerstichen getötet, sagte der 55 Jahre alte Deutsche zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Freiburg am Dienstag. Als Motiv nannte er Wut sowie Angst um seine Beziehung. Die Frau, die als Abteilungsleiterin einer Reinigungsfirma arbeitete, habe seine Lebensgefährtin am Arbeitsplatz ungerecht behandelt und ihr als Vorgesetzte die Position als Vorarbeiterin weggenommen. Darauf angesprochen, habe sie keine Einsicht gezeigt.

Die 57 Jahre alte Frau, die aus Karlsruhe stammte, war im Januar 2003 in Bad Krozingen auf dem Parkplatz vor einer Klinik in ihr Auto gezerrt und entführt worden. Sie hatte in dortigen Kliniken für eine Reinigungsfirma gearbeitet. Rund neun Wochen später, im März 2003, war sie einige Kilometer entfernt in einem Wald bei Ehrenkirchen von einer Spaziergängerin nackt und erstochen gefunden worden. Die Tat blieb fast 16 Jahre lang unaufgeklärt.

Seit der Tat habe er ständig damit gerechnet, entdeckt zu werden, sagte der Angeklagte. Mit dem Geständnis bestätigte er die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Der Mann war nach einem Hinweis aus seinem Bekanntenkreis im vergangenen September und damit mehr als eineinhalb Jahrzehnte nach der Tat festgenommen worden. Er sitzt seither in Untersuchungshaft. Ihm droht bei einer Verurteilung wegen Mordes eine lebenslange Gefängnisstrafe, sagte Staatsanwalt Tomas Orschitt.

Der Prozess wird fortgesetzt. Es sind sechs Verhandlungstage geplant. Ein Urteil soll es am 11. März geben (Az.: 1 Ks 300 Js 26674/18).

Pressemitteilung des Gerichts zum Prozess

Informationen der Polizei zu dem Fall vom 21.9.2018