Mit der Preisverleihung wolle man zudem «in diesen unruhigen Zeiten ein deutliches und öffentliches Zeichen gegen Antisemitismus und für ein demokratisches Miteinander setzen», teilte der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) mit.
Stückl war 1987 jüngster Spielleiter der alle zehn Jahre aufgeführten Passion geworden, erstmals inszenierte er sie 1990. Er wird sie 2022 zum vierten Mal inszenieren - wegen Corona zwei Jahre später als geplant. Der Ehrenbürger Oberammergaus, der auch Intendant des Münchner Volkstheaters ist, hat die Passion in vieler Hinsicht erneuert. Insbesondere befreite er sie von antisemitischen Zügen.
Der DKR vergibt die Buber-Rosenzweig-Medaille seit 1968 an Menschen, die sich für die Verständigung zwischen Juden und Christen einsetzen. Die Auszeichnung erinnert an die jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderen der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer, der Dirigent Daniel Barenboim und Rockmusiker Peter Maffay. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sollte die Auszeichnung im März vergangenen Jahres in Dresden bekommen - die Veranstaltung wurde aber ebenso abgesagt wie die zweite angesetzte Verleihung.
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