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«Rock am Ring» schon wieder wegen Corona abgesagt

Rock am Ring
Rockfans drängen sich 2019 vor der Hauptbühne des Open-Air-Festivals «Rock am Ring». Foto: Thomas Frey/dpa/Archivbild
Enttäuschung für Zehntausende Fans: Eines der traditionsreichsten Open-Air-Spektakel Deutschlands fällt erneut der Pandemie zum Opfer. «Rock am Ring» soll erst im Juni 2022 wieder über die Bühne gehen. Von einer «verdammten Konzertsehnsucht» ist nun die Rede.
München.

Nürburg (dpa/lrs) - Das legendäre Musikspektakel «Rock am Ring» in der Eifel und das Nürnberger Schwesterfestival «Rock im Park» fallen auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. Fünf weitere große Open-Air-Musikangebote in Deutschland und der Schweiz werden 2021 ebenfalls gestrichen, wie das Veranstalter-Netzwerk Eventim Live am Mittwoch mitteilte. Zur Begründung hieß es: «Die Veranstalter mussten sich aufgrund der weiterhin bestehenden unsicheren Infektionslage zu einer Absage entscheiden.»

Für die Mitarbeiterc und Mitarbeiterinnen sowie insgesamt Hunderttausende Fans fallen die Konzert-Events somit zum zweiten Mal aus. Bereits im Sommer 2020 waren alle Großveranstaltungen wegen der Pandemie gestrichen worden. Die gleichzeitigen Traditionsfestivals «Rock am Ring» und «Rock im Park» waren am zweiten Juni-Wochenende 2021 mit Headlinern wie Green Day, System Of A Down und Volbeat geplant. Sie sollen nun laut der Konzertagentur Dreamhaus am ersten Juni-Wochenende 2022 wieder über die Bühne gehen.

Welche Headliner dann kommen, ist vorerst noch unklar. «Wir arbeiten am Programm», sagte Dreamhaus-Sprecherin Claudia Schulte. So schnell wie möglich solle es erste Informationen geben. Schon in wenigen Wochen könnten Fans, die bereits in diesem oder sogar vergangenem Jahr Tickets erworben hätten, sie online für 2022 umbuchen. Später sei aber auch eine Rückerstattung möglich.

Die Agentur Dreamhaus betonte, sie verstehe die große Enttäuschung von Fans. «Aber vor dem Hintergrund der weiterhin unsicheren Infektionslage und der Verlängerung der «epidemischen Lage mit nationaler Tragweite» durch den Bundestag bis mindestens Ende Juni sind Festivals in dieser Größenordnung in der nächsten Zeit einfach nicht durchführbar», hieß es weiter. «Alte und neue Freunde zu treffen, gemeinsam Konzerte zu schauen, zu tanzen und zu feiern» - leider sei dies derzeit nicht möglich, die Gesundheit gehe vor.

Nürburgring-Sprecher Alexander Gerhard sagte: «Wir können die Absage nachvollziehen. Trotzdem ist es enorm schade.» Das bereits 1985 zum ersten Mal ausgerichtete Spektakel «Rock am Ring» habe nicht nur große wirtschaftliche Bedeutung für die Eifelregion, sondern biete auch ein ganz besonderes Lebensgefühl. Der Start der diesjährigen Motorsportsaison mit Rennen an der legendären Rennstrecke ist laut Gerhard aber «erst mal gesichert» - los gehe es noch im März mit der Nürburgring-Langstrecken-Serie.

In den sozialen Medien regte sich rasch großes Bedauern über die zweite Absage von «Rock am Ring in Folge. Auf Facebook schrieb zum Beispiel Felix Falkenberg: «Das tut unfassbar weh. Ich habe wirklich bis zum bitteren Ende gehofft, es könne irgendwie unter Auflagen stattfinden.» Pierre Holzki ergänzte: «Verständlich und war leider auch klar, aber einfach nur schade ... So eine verdammte Konzertsehnsucht.»

«Rock am Ring» hat in seinen dreieinhalb Jahrzehnten schon viel erlebt: zahlreiche Auftritte weltberühmter Bands, aber beispielsweise auch vorübergehende Räumungen wegen eines Blitzeinschlags mit etlichen Verletzten oder einer schließlich irrtümlichen Terrorwarnung.

Festivalgründer Marek Lieberberg gehört zu den bekanntesten Rockmusik-Konzertveranstaltern Deutschlands. Bei «Rock am Ring» und «Rock im Park» spielt er künftig aber keine Rolle mehr - für beide Festivals ist nun nach eigenen Angaben die erst 2020 gegründete Berliner Konzertagentur Dreamhaus zuständig. Sie sei kürzlich mehrheitlich vom Ticketing- und Live-Entertainment-Anbieter CTS Eventim übernommen worden.

© dpa-infocom, dpa:210310-99-761572/6

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