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Schadhafte Rohre im Atomkraftwerk Neckarwestheim II entdeckt

Dampf kommt aus dem Kühlturm des Kernkraftwerks Neckarwestheim
Dampf kommt aus dem Kühlturm (M) von Block 2 des Kernkraftwerks Neckarwestheim. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild
Stuttgart (dpa/lsw) - Bei der Überprüfung des Kernkraftwerks Neckarwestheim II sind Korrosionsschäden an Rohren von zwei Dampferzeugern gefunden worden. An sieben Rohren wurden Risse festgestellt, wie das Umweltministerium am Freitag in Stuttgart mitteilte. Sie wurden verschlossen und außer Betrieb genommen. Außerdem gab es noch 19 nicht registrierpflichtige kleinere Löcher an Rohren aller vier Dampferzeuger.
Stuttgart.

Die Bewertung der Problematik sei noch nicht abgeschlossen. Im Vergleich zu den Vorjahren gab es weniger Beanstandungen. Auch die Tiefe und Länge der Korrosionsschäden sei deutlich geringer als in den Vorjahren. 2018 gab es 191 beanstandete Rohre, 2019 waren es 101 Rohre.

Bereits vor zwei Jahren hatte die EnBW reagiert. Unter anderem wurden die Dampferzeuger gereinigt, der Eisenoxideintrag in die Dampferzeuger reduziert und salzartige Verunreinigungen beseitigt. Schadhafte Rohre seien seither verschlossen. Gutachter und Atomaufsicht kamen in der Vergangenheit zu dem Schluss, dass das Atomkraftwerk weiter sicher betrieben werden kann, wie das Ministerium weiter mitteilte.

Der Block 1 in Neckarwestheim wurde im Jahr 2011 abgeschaltet. 2017 wurde der Abriss genehmigt, seither laufen die Arbeiten. Der Betreiber EnBW geht davon aus, dass sie 10 bis 15 Jahre dauern. Block II darf, als letzter in Baden-Württemberg, noch bis maximal Ende 2022 Strom liefern. Danach soll auch dort der Rückbau beginnen.

Ministerium zur Energiepolitik