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Unternehmen Rheinjet gibt Pläne für die Schiene auf

Blick auf eine Bahnstrecke
Blick auf eine Bahnstrecke. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa
Frankfurt/Stuttgart/München (dpa) - Im Personenfernverkehr wird es vorerst doch keinen weiteren Wettbewerber für die Deutsche Bahn geben: Das Unternehmen Rheinjet aus Meerbusch bei Düsseldorf hat entsprechende Pläne aufgegeben, wie Geschäftsführer Martin Michael am Montag bestätigte. Zuvor hatte die «Stuttgarter Zeitung» (Dienstag) darüber berichtet. Das auf private Charterflüge spezialisierte Unternehmen wollte Anfang November mit einer eigenen Zugverbindung zwischen Stuttgart, München und Frankfurt antreten. Ein Zug sollte die drei Städte alle zwei Wochen freitags nacheinander anfahren. Die Zeiten waren bereits bei der Bahn angemeldet und genehmigt.
Meerbusch.

Nun habe sein Unternehmen das Vorhaben aufgegeben, «aufgrund weiter anhaltender Dumpingmaßnahmen der Deutschen Bahn», wie Rheinjet-Geschäftsführer Michael der Deutschen Presse-Agentur sagte. Er wirft dem Staatskonzern vor, die Fahrpreise besonders auf der Strecke Frankfurt-München an den jeweiligen Freitagen drastisch reduziert zu haben. Ein wirtschaftlicher Betrieb des eigenen Angebots sei so unmöglich.

Die Bahn wies die Vorwürfe auf Anfrage als «absurd» zurück. «Die 14-tägliche Verbindung von Rheinjet spielt für unsere Preisbildung definitiv keine Rolle», teilte ein Sprecher mit. «Zwischen Frankfurt und München fahren unsere ICE 40 mal - pro Tag!»

An der Marktmacht der Deutschen Bahn im Fernverkehr hätte Rheinjet nur wenig geändert. Während die Konkurrenz im Regional- und vor allem im Güterverkehr stärker ist, verfügt der Konzern auf den langen Strecken über einen Marktanteil von rund 99 Prozent. Einziger Wettbewerber in dem Segment ist das Reiseunternehmen Flixmobility mit seiner Markt Flixtrain.