Für die Umsetzung wichtiger Teile der Verordnung haben die Länder nun Zeit bis zum Jahreswechsel. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise, die Bauern und Landesbehörden belastet, hatte die EU einer Fristverlängerung zugestimmt.
Den Aufschub bezeichnete Untersteller als wichtige Frist für die bäuerliche Landwirtschaft, um sich auf die neuen Regeln einzustellen. Untersteller kritisierte zugleich, dass politische Versäumnisse in Berlin jetzt auf dem Rücken der baden-württembergischen Landwirte ausgetragen würden. Die Landwirtschaft im Südwesten habe im Vergleich zu anderen Bundesländern in den vergangenen beiden Jahrzehnten bereits sehr viel für den Grundwasserschutz getan.
Auch Agrarminister Peter Hauk (CDU) begrüßte die Verzögerung. Die gewonnene Zeit müsse dazu genutzt werden, regionale Lösungen zu finden, da die Nitratbelastung in den Bundesländern massiv unterschiedlich sei. «Es kann nicht sein, dass unsere Bauern für das bezahlen, was in anderen Ländern seit Jahren falsch gemacht wird», teilte er mit. «Unsere Bauern machen ihre Arbeit gut und gewissenhaft. Das muss Berücksichtigung finden.»