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Verein für Nationalspieler? VfB-Profis vor Sprung ins A-Team

Pellegrino Matarazzo
Pellegrino Matarazzo kommt vor einem Spiel ins Stadion. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild
Seit Wochen spielen sich etliche Profis des VfB Stuttgart in den Fokus ihrer Nationaltrainer. Einige von ihnen stehen offenbar kurz vor dem Debüt im A-Team. Das liegt auch an der Arbeit von Matarazzo.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Es gibt nicht wenige Nationaltrainer, die sich den VfB Stuttgart längst genauer anschauen. Der im Sommer scheidende Joachim Löw könnte nächste Woche erstmals die seit langem starken VfB-Verteidiger Waldemar Anton und Marc Oliver Kempf nominieren. Mittelfeldspieler Orel Mangala steht offenbar kurz vor seinem Debüt für Belgiens A-Nationalteam. Und Sasa Kalajdzic? Der Torjäger durfte schon kurz für Österreich auflaufen, und weil er seit Wochen im VfB-Trikot abliefert, wird der 23-Jährige wohl auch in der Länderspielpause Ende März wieder nominiert. Der kommende Sommer könnte also nicht nur für ihn ein besonderer werden.

Denn schon jetzt zeichnet sich ab, dass ungewöhnlich viele VfB-Profis dann bei der Europameisterschaft im Einsatz sein könnten. «Ich freue mich, dass die Spieler diese Schritte machen in Richtung Nationalmannschaft», sagte VfB-Coach Pellegrino Matarazzo am Freitag. «Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn sie zur EM fahren.» Die Aussicht darauf haben nicht nur Anton, Kempf, Mangala oder Kalajdzic. Spieler wie der Schweizer Torhüter Gregor Kobel oder der kroatische Linksverteidiger Borna Sosa entwickelten sich unter Matarazzo zu festen Säulen einer Mannschaft, die in der Fußball-Bundesliga nach dem so gut wie sicheren Klassenverbleib noch Chancen auf Europa hat.

Matarazzo sei «herausragend in der Entwicklung unserer jungen Talente», sagte Sportdirektor Sven Mislintat. Tatsächlich stehen so viele VfB-Profis vor dem Sprung in ihre Nationalmannschaften wie schon lange nicht mehr. Dass einige der jungen Wilden nun die EM im Blick haben, dürfte sie aus Sicht von Matarazzo auch für das kommende Duell mit der TSG 1899 Hoffenheim am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) motivieren. «Das kann einem Spieler auch Kraft und Energie geben für die letzten zehn Spiele», sagte der 43-Jährige.

Ob es dadurch sogar noch für einen Europa-League-Platz reichen könnte, wollte Matarazzo trotz der aktuell nur sechs Punkte Rückstand auf Rang sechs nicht beantworten. «Vor zwei Wochen haben wir über Abstiegskampf geredet, jetzt reden wir über Europa. Das geht sehr schnell», meinte der Trainer. «Ich mache mir tatsächlich noch keine Gedanken darüber.»

Seine Konzentration gilt stattdessen dem Baden-Württemberg-Duell, in dem er noch auf Angreifer Nicolas Gonzalez verzichten muss. Der Argentinier wird nach seinem Muskelfaserriss wohl erst am Montag ins Mannschaftstraining zurückkehren. Auch deshalb dürfte erneut Kalajdzic als Sturmspitze agieren. In den vergangenen sechs Partien hat der 23-Jährige jeweils getroffen. Gelingt ihm auch gegen die Hoffenheimer ein Tor, würde er einen Rekord von Fredi Bobic einstellen, der in der Saison 1995/1996 in sieben aufeinanderfolgenden Partien Tore für den VfB erzielt hat. Diese Serie sei ihm aber nicht so wichtig, sagte er am Freitag der «Bild».

Viel bedeutsamer wäre für Kalajdzic eine Teilnahme an der EM mit den Österreichern: «Ich traue uns Einiges zu bei der EM. In unserer Mannschaft steckt viel Qualität. Ich hoffe, dass ich zum Kader gehören werde - ich brenne auf jeden Fall darauf.»

© dpa-infocom, dpa:210312-99-794733/3

Kader des VfB Stuttgart

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