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Nach geplatztem Verbandswechsel: Aufbauhilfe für Sosa

Borna Sosa
Stuttgarts Borna Sosa gestikuliert. Foto: Tom Weller/dpa/Archiv
Trainer Pellegrino Matarazzo versucht Stuttgarts Borna Sosa nach nervenaufreibenden Tagen wieder aufzurichten. Er kritisiert die Umstände des geplatzten Verbandswechsels des Verteidigers, sieht ihn generell aber weiter auf einem guten Weg.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Es sind turbulente Tage für Borna Sosa - und sein Trainer leidet mit ihm. «Es tut mir wirklich leid für den Jungen. Das ist keine angenehme Situation für ihn», sagte der Coach des schwäbischen Fußball-Bundesligisten am Freitag mit Blick auf den geplatzten Verbandswechsel seines Abwehrspielers. «Der Prozess, wie es dazu gekommen ist, ist sehr unglücklich. Man kann das Ganze sehr kritisch ansehen.» Der VfB sei über den Einbürgerungsprozess informiert, in weitere Pläne aber nicht involviert gewesen.

Er habe in den vergangenen Tagen mehrere Gespräche mit Sosa geführt, berichtete Matarazzo. Immerhin gilt es, den linken Außenverteidiger vor dem letzten Auswärtsspiel der Saison bei Borussia Mönchengladbach am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wieder in die Spur zu bekommen.

Der in Kroatien geborene Sosa hatte kürzlich auch die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen und dem kroatischen Nationaltrainer Zlatko Dalic mitgeteilt, dass er künftig für Deutschland spielen wolle. Anschließend stellte sich heraus, dass ein solcher Verbandswechsel nach den Regeln des Weltfußballverbands FIFA aber nicht so ohne weiteres möglich gewesen wäre. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verzichtete daher auf einen entsprechenden Antrag.

Am Donnerstag veröffentlichte der kroatische Verband auf seiner Webseite dann ein Statement des 23-Jährigen. «Die Entscheidung, die ich getroffen habe, war falsch, und ich muss selbst die Verantwortung dafür übernehmen», schrieb Sosa darin und entschuldigte sich für sein Vorgehen. Wenn der kroatische Verband der Ansicht sei, dass Sosa zum Erfolg seiner Auswahl beitragen könne, stehe er zur Verfügung.

«Er war tief getroffen», sagte Matarazzo am Freitag über den Defensivmann. Er hätte aber «das Gefühl, dass er aktuell sehr gut mit dieser schwierigen Situation umgeht. Er hat sich stabilisiert nach ein, zwei Tagen, wo es holprig war. Er ist ein sehr intelligenter Junge, der Sachen reflektieren und einordnen kann.»

Womöglich helfen Sosa auch die Teamkollegen, mit denen er unter der Woche das Quarantäne-Quartier in einem Hotel im Stuttgarter Stadtteil Degerloch bezogen hat. «Ich glaube, aktuell fokussiert er sich auf das, was er hat», sagte Matarazzo. «Das ist eine Mannschaft, die hinter ihm steht. Er hat eine gute Saison hinter sich. Und auf Clubebene kann er weiter große Schritte machen.» Gegen Gladbach nach nervenaufreibenden Tagen vielleicht auch erstmal wieder einen kleinen Richtung Normalität.

Kleine Schritte macht derweil auch VfB-Stürmer Nicolas Gonzalez auf dem Weg zum Comeback. «Er wird wahrscheinlich nächste Woche ins Mannschaftstraining einsteigen und hoffentlich eine Option für das letzte Spiel gegen Bielefeld sein», sagte Matarazzo über den Argentinier, der wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel seit Mitte März keine Partie mehr bestritten hat. Im Borussia-Park wird er - genau wie U21-Nationalspieler Mateo Klimowicz (Adduktorenprobleme) - aber noch fehlen. Die zuletzt angeschlagenen Gonzalo Castro und Roberto Massimo sind wieder einsatzbereit. Und wie bereit ist Sosa?

© dpa-infocom, dpa:210514-99-596974/3

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